Philippinische UN-Blauhelmsoldaten Foto: dpa

Seit Donnerstag waren 72 philippinische UN-Blauhelmsoldaten auf den Golanhöhen eingekesselt. Jetzt sind sie in Sicherheit. 44 UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln befinden sich aber weiter in der Gewalt der Al-Nusra-Front. Indes gehen die Gräueltaten der IS-Milizen weiter.

Seit Donnerstag waren 72 philippinische UN-Blauhelmsoldaten auf den Golanhöhen eingekesselt. Jetzt sind sie in Sicherheit. 44 UN-Soldaten von den Fidschi-Inseln befinden sich aber weiter in der Gewalt der Al-Nusra-Front. Indes gehen die Gräueltaten der IS-Milizen weiter.

New York - Nach fast siebenstündigen Kämpfen gegen syrische Extremisten sind alle 72 philippinischen UN-Soldaten auf den Golanhöhen in Sicherheit. Das teilte der philippinische Militärchef Pio Catapang am Sonntag in Manila mit. 44 weitere Blauhelmsoldaten der Fidschi-Inseln sind jedoch weiter in der Gewalt der radikal-islamischen Al-Nusra-Front. Irakische Truppen begannen nach Medienberichten eine Offensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Mehrere Orte im Nordirak seien am Sonntagmorgen bereits zurückerobert worden, hieß es.

Auf dem Golan hatten UN-Soldaten am Samstag in einem Vorstoß 32 philippinische Kameraden aus Kämpfen mit der Nusra-Front befreit, teilten die Vereinten Nationen (UN) in New York mit. Den weiteren 40 Philippinern sei es nach Angaben des philippinischen Militärs gelungen, sich in der Nacht zum Sonntag in ein sicheres Gebiet abzusetzen.

Die Blauhelmsoldaten von den Philippinen waren seit zwei Tagen an ihrem Standort eingekesselt und hatten sich gegen Angriffe der Rebellen gewehrt. Weitere Mitglieder der UN-Beobachtertruppe von den Fidschi-Inseln befinden sich noch in Gefangenschaft der Miliz. Die UN-Soldaten beobachten auf den Golanhöhen den Waffenstillstand zwischen Israel und Syrien.

Neue Offensive gegen IS-Milizen

Im Nordirak starteten Truppen mit Unterstützung schiitischer Milizen und kurdischer Kämpfer eine Offensive gegen die Terrormiliz IS. Am Sonntagmorgen sei die irakische Armee in Richtung der 150 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Kleinstadt Amerli vorgerückt, meldete die unabhängige Nachrichtenseite Al-Sumaria. Nach Angaben des irakischen Staatssenders al-Iraqiya wurden dabei mindestens 100 IS-Kämpfer getötet, acht Dörfer in der Region wurden zurückerobert. Amerli wird seit rund zwei Monaten von IS belagert.

US-Flugzeuge hatten nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums vom Samstag Hilfsgüter für die Bevölkerung der belagerten Stadt im Nordirak abgeworfen. Zudem seien Stellungen der Dschihadisten in der Umgebung Amerlis bombardiert worden. Die Vereinten Nationen hatten kürzlich gewarnt, in Amerli drohe ein Massaker der sunnitischen IS-Miliz an der überwiegend schiitischen Bevölkerung.

Bereits am Samstagabend seien kurdische Peschmerga-Kämpfer in den Ort Sumar vorgedrungen, berichteten die irakische Nachrichtenseite Al-Mada und der kurdische Internetdienst Rudaw am Samstag. Sumar liegt rund 50 Kilometer nordwestlich von Mossul und ist strategisch wichtig: Der hart umkämpfte Mossul-Staudamm sowie zwei Ölfelder liegen in der Nähe.

Die US-Luftwaffe hatte den Angriff nach Angaben des US-Zentralkommandos in Tampa mit fünf Luftschlägen nahe des Staudamms unterstützt. Die Kurden hatten am Mittwoch eine neue Offensive gegen die IS-Extremisten begonnen. Diese hatten am Donnerstag bei ihrem Rückzug aus der Region drei Öl-Bohrlöcher angezündet.

IS-Terroristen verkaufen Frauen

Menschenrechtler berichteten am Samstagabend von neuen Gräueltaten der IS-Miliz. Die Extremisten verschleppten demnach in den vergangenen Wochen rund 300 gefangene jesidische Frauen und Mädchen aus dem Irak. Die Opfer seien als „Beute aus dem Krieg mit den Ungläubigen“ an IS-Kämpfer in Syrien verkauft worden, berichtete die Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

In mindestens 27 Fällen hätten IS-Anhänger die Frauen für 1000 US-Dollar (750 Euro) pro Person gekauft, um sie zu heiraten.