Immer mehr Menschen können ihre Wohnung nicht mehr finanzieren und landen auf der Straße. Foto: dpa

Die zentrale Obdachlosenunterkunft in Göppingen könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Aber die Stadt muss mehr tun, resümiert unsere Autorin Karen Schnebeck.

Göppingen - Auch mit ihrer neuen zentralen Obdachlosenunterkunft kann die Stadt Göppingen ihre vergleichsweise hohen Unterbringungszahlen nur verringern, wenn tatsächlich genügend Sozialarbeiter vor Ort sind, die helfen, das Konzept der sozialen Reintegration auch umzusetzen. Außerdem muss die Stadt zusätzlichen günstigen Wohnraum schaffen, damit die Menschen überhaupt eine Chance haben, eine neue Bleibe zu finden.

Daneben sollte die Kooperation mit erfahrenen freien Trägern wie dem Haus Linde endlich konsequent ausgebaut werden. Denn alleine wird die Stadt nicht sehr weit kommen, dafür ist das Thema zu komplex. Die Stadt sollte gemeinsam mit ihnen, dem Landkreis und den umliegenden Kommunen ein Gesamtkonzept für die Hilfe für Menschen in Wohnungsnot entwickeln – ähnlich wie es Esslingen getan hat.

Größere Städte sind und bleiben für Obdachlose eben interessanter als kleine Gemeinden. Denn dort befinden sich Behörden, Jobcenter und andere Einrichtungen, die sie benötigen. Sie werden weniger stigmatisiert, und es gibt Menschen mit ähnlichen Problemen, mit denen sie sich zusammentun können. Eine gute Infrastruktur ist daher auch eine Verpflichtung.