sDie Bagger haben an der Schützen-/Geislinger Straße aufgeräumt. Der kleine Platz mit dem Brunnen, die Bank, das Wohnhaus Pfeifle – all das ist verschwunden, damit dort demnächst die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt des neuen Apostel-Areals beginnen können. Foto: Horst Rudel, Karen Schnebeck

Die geplanten Apostelhöfe sollen dem Quartier zwischen den Fußgängerzonen in der Markt- und der Bleichstraße neues Leben einhauchen. Der erste Schritt in die Zukunft waren großflächige Abrissarbeiten, die ganz neue Stadtansichten schaffen.

Göppingen - Die Göppinger Innenstadt hat in den vergangenen Wochen begonnen, ihr Gesicht nachhaltig zu verändern – dabei haben einige der wichtigsten Bauprojekte noch gar nicht begonnen: Der Abriss des Frey-Centers für den Neubau eines großen Einkaufszentrum an der Post-/Gartenstraße lassen noch auf sich warten, obwohl der Investor Wolfgang Schenavsky den Beginn der Arbeiten für den August angekündigt hatte.

Die Stadtverwaltung wartet zurzeit darauf, dass sich der Investor meldet und einen konkreten Zeitplan für vorlegt, damit die Verwaltung überlegen kann, wie sich die dräuenden Verkehrsprobleme entlang der Baustelle entschärfen lassen. Auch der geplante Bau eines neuen technischen Rathauses und einer Tiefgarage am Bahnhof sowie die von der Kreissparkasse anvisierte Umgestaltung der Unteren Marktstraße liegen noch in der Zukunft.

Im September beginnt der Bau der Apostelhöfe

Umso aktiver waren die Bagger jedoch entlang der Ecke Schützen- und Geislinger Straße. In den vergangenen Wochen hat die Wohnbau Göppingen dort die letzten Gebäude abgerissen, die dem ersten Bauabschnitt der geplanten Apostelhöfe noch im Weg standen: das ehemalige Wohnhaus Pfeifle an der Geislinger Straße 29, das ehemalige Gebäude der Südwestbank an der Schützenstraße und die Quartiersgarage an der Schützenstraße 8/1. Das städtische Unternehmen investiert insgesamt rund 20 Millionen Euro in das neue Quartier.

Zurzeit heben die Bagger die Baugrube für die neuen Gebäude aus, Anfang September beginnt der Bau des ersten Abschnitts der Apostelhöfe: Die Wohnbau erstellt eine zweigeschossige Tiefgarage mit 104 Stellplätzen, einen Lebensmittelmarkt in Kooperation mit Edeka Südwest mit rund 2000 Quadratmetern Gesamtflächen und 37 Ein- bis Vierzimmerwohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 38 und 150 Quadratmetern Wohnfläche. Die Wohnungen entstehen in zwei Baukörpern, die auf das Dach des Edeka-Marktes im Erdgeschoss gesetzt werden. Zwischen ihnen ist ein begrünter Innenhof geplant.

Der Gebäudekomplex wird vier Vollgeschosse mit einem zurückgesetzten Dachgeschoss haben. „Die Erdgeschossfassaden erhalten sandfarbige Klinker, die mit hellem Putz ergänzt werden“, berichtet die Wohnbau. Dies werde dem Gebäude eine besondere Identität verleihen. Die Wohnungen werden allesamt über den Apostelhof erschlossen.

In knapp zwei Jahren folgt der zweite Streich

Insgesamt reicht das Projekt Apostelhöfe von der Fußgängerzone in der Marktstraße bis zur Ecke Geislinger-/Schützenstraße sowie von der Grabenstraße bis zur Geislinger Straße. Die Wohnbau rechnet mit einer Bauzeit von 18 bis 20 Monaten für den ersten Abschnitt. Wenn die Gebäude im Frühjahr 2018 fertig sind, soll der bestehende Edeka unter dem Apostelhotel in der Fußgängerzone in sein neues Domizil an der Schützenstraße ziehen. Dann ist der Weg frei für den zweiten Bauabschnitt.

Die Stuttgarter Familie Nanz, der 45 Prozent der Fläche gehören, unter anderem das Apostelhotel, will das Hotel und das leer stehenden MCC-Kinocenters abreißen und neu bauen. Geplant ist ein Einkaufszentrum mit unterschiedlichsten Geschäften. Die Investoren hoffen, bekannte Textilgeschäfte wie Peek & Cloppenburg als Ankermieter zu gewinnen.

Umleitung an der Schützenstraße

Eine Lücke tut sich außerdem seit kurzem in der oberen Hälfte der Poststraße nahe des Marktplatzes auf. Dort ist das ehemalige Haushaltswarengeschäft Tausch abgerissen worden, in dem zuletzt das Sanitätshaus Engels seine Waren feilgeboten hatte. Momentan ist der Blick durch die Baulücke frei auf die dahinter liegende Stadtbibliothek. Das wird allerdings nicht lange währen. Die Lücke soll bis in einem Jahr durch einen Neubau geschlossen sein. Das Sanitätshaus Engels, das vorübergehend in der Schulstraße 10 untergekommen ist, wird dann dorthin zurückkehren.

Abgebrochen wird auch das Gebäude an der Schützenstraße 19 neben dem Subway. Dort war bis vor kurzem das Lampengeschäft Lichtstube. Dafür wird der gesamte Straßenabschnitt zwischen der Graben- und der Poststraße bis zum 2. September gesperrt, der Verkehr wird über die Post- und die Pflegstraße umgeleitet. Auf der freien Fläche wird ein Lager für die Apostel-Baustelle eingerichtet.