Nicht nur Kleinvieh macht in Göppingen Mist - es gibt auch Dromedare und einen schwarzen Panther. Foto: dpa

Gehege stehen teils schon seit 60 Jahren in Bauverbotszone - Hinzugezogene Nachbarn klagen.

Göppingen - Wer schwarzgebaut hat, bekommt normalerweise großen Ärger mit den Behörden. Aber auch im komplizierten Baurecht gilt: Keine Regel ohne Ausnahme. Darauf vertraut der Tierparkverein Göppingen. Am Rand der Stadt hat er einen gut besuchten kleinen Zoo aufgebaut, der gar nicht genehmigt ist.

Eigentlich reicht die Tradition des Göppinger Tierparkvereins bis ins Jahr 1892 zurück. Damals schlossen sich die Aquarienfreunde zu einem Verein zusammen. Die Stadt stellte den Zierfischfans 1923 an der heutigen Schickhardtstraße ein Gelände zur Verfügung, auf dem sie das Vereinsheim bauten. Zum baurechtlichen Sündenfall kam es erst nach 1952. Damals begannen die Vereinsmitglieder, einen Streichelzoo einzurichten.

Wenig später kamen Exoten dazu, und heute beheimatet der Tierpark über 200 kleinere und größere Tiere. Sogar ein betagter schwarzer Panther hat auf dem 100 Ar großen Gelände sein Gehege. Das Zuhause des Raubtiers ist allerdings ebenso illegal errichtet worden wie die meisten anderen Stallungen. Seit 1975 gibt es den Tierparkverein offiziell. Dessen Mitglieder (heute 300) kümmern sich ehrenamtlich um das Wohl der Tiere und um den guten Zustand der Gebäude.

Das Budget des animalischen Kleinods beträgt im Jahr rund 60.000 Euro. Erbracht wird es durch Eintrittsgelder, Mitgliedsbeiträge und Spenden. Und jeden Euro, der übrig ist, "investieren wir in unsere Einrichtungen, damit es den Tieren gutgeht", beschreibt der Vereinsvorsitzende Heiko Eger das Geschäftsprinzip.