Die zerschmetterte Fensterscheibe am Jugendhaus Foto: Beobachter News

Die Polizei mutmaßt, dass Neonazis einen Filmabend der Antifa verhindern wollten. Sie sieht den Vorfall in Zusammenhang mit mehreren anderen Sachbeschädigungen in der Stadt.

Göppingen - Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag eine Fensterscheibe des Hauses der Jugend in der Göppinger Dürerstraße mit einem Stein eingeworfen und ein Glas mit stinkender Buttersäure dagegen geworfen. Vieles spricht laut der Polizei dafür, dass es sich um einen Anschlag aus der rechten Szene handelt, denn am Donnerstagabend wollten mehrere Antifa-Gruppen sowie die Partei die Linke dort einen Film über die griechische faschistische Partei Goldene Morgenröte zeigen. Diese, so die Veranstalter, diene Rechtsradikalen aus dem Raum Göppingen, etwa den Mitgliedern der Kleinstpartei der Dritte Weg, als Vorbild.

Nach Auskunft der Veranstalter vom Donnerstagnachmittag soll der Film trotz des Vorfalls gezeigt werden. Ein Reinigungsunternehmen soll das Jugendhaus rechtzeitig säubern. Die Polizei plant, die Veranstaltung vor möglichen weiteren Übergriffen zu schützen.

Die Polizei ermittelt dem Pressesprecher Uwe Krause zufolge in alle Richtungen, hält es aber für wahrscheinlich, dass der Vorfall ein Teil einer Serie von Sachbeschädigungen ist, die mutmaßlich Neonazis begangen hätten. Deshalb hätten auch die Kriminalpolizei sowie der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. So warfen Unbekannte erst vor wenigen Tagen ein Fenster des Journalisten Andreas Scheffel ein, im Treppenhaus des Linken-Stadtrates Christian Stähle wurde ein Hakenkreuz aufgesprüht sowie das Wort „Verrecke“.