Das auch Ziegengrippe genannte Q-Fieber wird hauptsächlich von Schafen übertragen Foto: dpa

Das Gesundheitsamt in Göppingen meldet eine deutliche Zunahme des Q-Fiebers, auch Ziegengrippe genannt. Bis jetzt wurden der Behörde 43 Fälle gemeldet.

Göppingen - Das Gesundheitsamt in Göppingen meldet eine deutliche Zunahme des Q-Fiebers, auch Ziegengrippe genannt. Bis jetzt wurden der Behörde 43 Fälle gemeldet. 2014 gab es im ganzen Jahr lediglich 16 Erkrankungen. Betroffen sind vor allem Gemeinden im östlichen Kreisgebiet.

Offenbar hängt die Verbreitung des Erregers mit der anhaltenden Trockenheit zusammen, denn eine Zunahme der Fälle ist in ganz Baden-Württemberg zu beobachten. Landesweit sind aktuell rund 150 Personen an Q-Fieber erkrankt. In Horb (Kreis Freudenstadt) ist Ende Juli sogar das Dorffest abgesagt worden, weil sich vier Menschen angesteckt hatten. Als Auslöser wurde eine Schafherde ausgemacht.

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Schafe seien in den meisten Fällen die Verursacher des Q-Fiebers, teilt auch das Göppinger Gesundheitsamt mit. Wenn infizierte Muttertiere lammten, würden mit der Nachgeburt große Mengen des Erregers ausgeschieden. Bei der Trockenheit der vergangenen Wochen verbreite der Wind die infektiösen Stäube über weite Strecken. Durch Einatmen gelange der Erreger in den menschlichen Organismus. Mitverantwortlich für die Zunahme der Fälle ist nach Ansicht des Gesundheitsamtes auch, dass die Hausärzte mittlerweile Patienten häufiger auf das Q-Fieber untersuchten. Damit würden auch Fälle nachgewiesen, die früher als Sommergrippe abgetan worden seien.

Die Hälfte der Erkrankungen verläuft symptomfrei oder mit milden, grippeähnlichen Symptomen. Bei schweren Fällen kann es zu hohem Fieber und im weiteren Verlauf zu Lungenentzündungen kommen. Das Gesundheitsamt empfiehlt deshalb Schwangeren und Menschen mit Herzfehlern oder einem geschwächten Immunsystem, bei Verdacht auf Q-Fieber zum Arzt zu gehen. Mit Antibiotika lasse sich die Krankheit gut behandeln.