In den vergangenen Tagen sind US-amerikanische Neonazis in den Blickpunkt gerückt. Foto: dpa

Die rechtsextremistische US-Website „Daily Stormer“ sucht nicht nur im Namen die Nähe zum historischen Nazi-Kampfblatt „Der Stürmer“. Nach der Verunglimpfung der Opfer in Charlottesville auf der Propaganda-Seite ziehen die Provider nun den Stecker.

Berlin - Die rechtsextremistische Internet-Seite „Daily Stormer“ wird womöglich bald vom Netz genommen. Der Webhoster GoDaddy hat die Betreiber der Neonazi-Seite aufgefordert, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. „The Daily Stromer“ sei informiert worden, sich binnen 24 Stunden einen neuen Provider zu suchen, twitterte GoDaddy am Montag. Grund sei der Verstoß gegen die Nutzungsregeln.

Am Montag versuchten die Betreiber der Site, die Domain von GoDaddy auf Server von Google umzuziehen. Zwei Stunden nach der Registrierung am Montagmorgen lehnte der Internet-Konzern den Domain-Umzug ab. Wie GoDaddy berief sich Google auf seine Nutzungsregeln, die durch die Website verletzt würden.

„The Daily Stormer“ hatte am Wochenende den Aufmarsch von Rechtsradikalen und Neonazis in Charlottesville im US-Bundessstaat Virginia unterstützt. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten waren 15 Menschen verletzt worden. Danach fuhr ein mutmaßlicher Rechtsextremist mit einem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten, eine 32-jährige Frau starb. Das Todesopfer wurde auf der „Daily Stormer“-Seite massiv verunglimpft und beleidigt.

Am Montag hatte zudem ein möglicher Hackerangriff auf die „Daily Stormer“-Seite Fragen aufgeworfen. „Diese Seite ist nun unter der Kontrolle von Anonymous“, hieß es in einem Artikel. Die Aktion sei im Namen der Opfer von Charlottesville erfolgt, die „Opfer von weißem rechtsextremen Terror“. Zunächst war aber unklar, ob tatsächlich des Netzwerkes Anonymous dahintersteckte.

Auf der Twitter-Seite von „YourAnonNews“ hieß es am Montag: „Wir haben bislang keine Bestätigung, dass „Anonymous“ involviert ist.“ Es sehe eher nach einem Kunststück von „Daily Stormer“ selbst aus.