Den Plieninger Bezirksbeiräten macht der Zustand der Mühlbäche Sorgen. Sie wollen, dass die Stadt mehr für deren Pflege tut, da sie für Plieningen historischen Wert hätten. Foto: Judith Sägesser

Die Bezirksbeiräte sind alarmiert: Die Mühlbäche würden verkümmern, fürchten sie. Sie fordern von der Stadt rasches Handeln und erinnern an die Bedeutung der Gewässer für die Identität Plieningens.

Plieningen - Der CDU-Bezirksbeirat Michael Wörner räumte ein, dass seiner Fraktion gar nichts anderes übrig bleibe, als dem Antrag der Grünen zur Pflege der Mühlbäche zuzustimmen. „Da geht es um Tradition und damit um eines unserer Kernthemen“, sagte Wörner.

Wasserläufe verkümmern

Thomas Plagemann (Grüne) hatte bei der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Bilder von den Mühlbächen gezeigt. Auf einem ist der Seemühlensee zu sehen. In der Mitte einer Morastfläche steht nur noch ein kleiner Tümpel Wasser. „Der See ist zu 70 Prozent trocken“, sagte Plagemann. Die Grünen machen für den nicht nur aus der Sicht Plagemanns beklagenswerten Zustand die Stadt verantwortlich. Sie hat vor einigen Jahren die Körschwehre am Ortseingang und -ausgang von Plieningen umgestaltet. Die nachträgliche Pflege sei dann aber versäumt worden, die Verzweigungsstellen ohnehin zu hoch, klagen die Grünen. Die Stadt lasse die Wasserläufe einfach verkümmern, kritisieren sie.

„Dabei sind die Mühlbäche für Plieningen identitätsstiftend“ meinte Plagemann. Andere Bezirksbeiräte erinnerten an die Zwangseingemeindung Plieningens 1942. Sie mache die Pflege der Mühlbäche für Stuttgart zu einer besonderen Verpflichtung, sagten sie. Der Bezirksbeirat stimmte letztlich geschlossen dem Antrag der Grünenfraktion zu.