Grüne Smoothies sind gesund – aber vollbringen keine Wunder Foto: Fotolia

Toni Garrn trinkt sich mit grünen Smoothies schön, ihre Modelkolleginnen Miranda Kerr und Rosie Huntington-Whiteley greifen ebenfalls zum grünen Getränk. Doch nicht alles, was grün ist, ist auch gesund. Experten warnen vor einigen Kräutern und Gemüsen.

Stuttgart/Karlsruhe - Toni Garrn trinkt sich damit schön, ihre Modelkolleginnen Miranda Kerr und Rosie Huntington-Whiteley greifen ebenfalls zum Becher mit dem grünen Inhalt. Mittlerweile gibt es im Internet eine regelrechte Grün-Smoothie-Fangemeinde, die auf die Wirkung des Supertrunks schwört und die neusten Rezepte austauscht: Da wandert Möhrengrün zusammen mit Chicorée, Spinat oder Artischocken in den Mixer. Ebenso Liebstöckel, Rosmarin und Sauerampfer. Für den Geschmack gibt’s noch ein paar Schnitze Orange und Melone obendrein. Einmal durchpürieren – fertig ist ein grünes Breigetränk, das beim Abnehmen und beim Gesundbleiben helfen soll: So wird dem Smoothie nachgesagt, dass er das Immunsystem stärkt, den Körper entgiftet, Allergien mildert und vor Krebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt.

Smoothies sind kein dauerhafter Ersatz für Obst und Gemüse

Grundsätzlich ist seitens Ernährungswissenschaftlern gegen einen Trend zu Gemüsesäften nichts zu sagen – essen Erwachsene doch generell zu wenig Gemüse, nämlich gerade mal 124 Gramm. Empfohlen werden aber etwa 500 Gramm pro Tag. Dennoch warnt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung davor, sich ausschließlich auf die grünen Säfte zu verlassen: Sie sind kein dauerhafter Ersatz für das Essen von Gemüse.

Die Smoothies haben auch gesundheitlich gesehen nicht nur Vorteile: Die Zutaten können keimbelastet sein. So gilt der Verzehr von rohem Blattgemüse als eine der Hauptursachen von Lebensmittelvergiftungen – noch vor Muscheln und Pilzen. Auch kann der Körper nicht alles Ungekochte auch verwerten. Vitamine etwa gehen oft nur in Verbindung mit Fett in den Organismus über.

Nicht alles, was grün ist, ist auch gesund

Die Gesundheitswirkung grüner Smoothies sei zumindest oft übertrieben und wissenschaftlich nicht belegbar, sagt Bernhard Watzl, Leiter des Instituts für Physiologie und Biochemie der Ernährung am Max-Rubner-Institut in Karlsruhe.

Wer dennoch auf den Geschmack von püriertem Gemüse kommen möchte, sollte nicht alles in den Mixer schmeißen, was grün ist, warnt die Verbraucherzentrale Bayern. Mangold und Spinat enthalten viel Oxalsäure, die die Aufnahme der Mineralien Kalzium, Magnesium und Eisen behindern, so Lebensmittelexpertin Daniela Krehl. Sie rät auch von Roter Bete, Rhabarber und Sauerampfer als Zutaten ab. Auch die in Petersilie enthaltenen ätherischen Öle können in größeren Mengen schädlich sein. Gleiches gilt für Borretsch, der – als Fraßschutz gegen Insekten – Alkaloide enthält.Unbedenkliche Kräuter sind Dill oder Zitronenmelisse.