Autos fahren bei Stuttgart auf der Autobahn A8 unter dem so genannten Bosch-Parkhaus entlang. Der Konzern will die Parkplatzsuche mit Hilfe des Internets vereinfachen. Foto: Leserfotograf patricksoloni

Dienste aus dem Internet – auch Cloud-Dienste genannt – sind Verbrauchern und Geschäftskunden oft suspekt. Bosch wirbt um Vertrauen – indem der Konzern seinen neuen Cloud-Dienst in Deutschland ansiedelt.

Stuttgart/Berlin - Die Spargelernte verbessern, Parkplätze finden, die Heizung steuern: Neue Geschäftsideen entstehen heute meist aus der klugen Auswertung von Daten. Diese werden von Geräten und Sensoren über das Internet übertragen – wenn zum Beispiel die Haustür online zum Smartphone funkt, dass sie noch offen steht – und bitte geschlossen werden sollte. Der Elektrokonzern und Automobilzulieferer Bosch ist bei der Produktion besonders kleiner und vielfältiger Sensoren bereits Weltmarktführer. Um deren Daten künftig besser und sicherer auswerten und neue Geschäftsmodelle entwickeln zu können, hat Bosch ein eigenes Rechenzentrum für Dienstleistungen im Internet gegründet. Der sogenannte Cloud-Dienst hat in der Nähe von Stuttgart seinen Platz – aus Sicherheitsgründen will Bosch den Standort nicht nennen. Der Service sei „das letzte Puzzleteil in unserer Softwarekompetenz“, erklärte Konzernchef Volkmar Denner bei der Vorstellung am Mittwoch in Berlin. Damit werde Bosch zu einem Komplettanbieter für Vernetzung und das sogenannte Internet der Dinge.

Zu Investitionen oder Mitarbeiterzahlen machte Denner keine Angaben. Ein Sprecher sagte, mit dem Dienst wolle man die Expertise aus den verschiedensten Konzernbereichen bündeln. Ab 2017 sollen ihn auch andere Firmen nutzen können. Die Kunden will man vor allem mit dem Standort locken: Für die Verarbeitung und Speicherung der Daten gelten die strengen deutschen und europäischen Datenschutzbestimmungen. „Wir wollen die Kontrolle über die Sicherheit der Daten nicht aus der Hand geben“, sagte Rainer Kallenbach, Chef der Bosch-Tochter Software Innovations. Damit positioniert sich Bosch vor allem gegen Anbieter aus den USA wie IBM oder Amazon.

Wie neue Dienstleistungen über das Internet den Alltag auch der Verbraucher verändern, zeigen drei Beispiele: