Der VfB Stuttgart, das Land Baden-Württemberg und der gesamte deutsche Fußball trauern um Gerhard Mayer-Vorfelder. „MV“ war ein Mann der klaren Worte – wie diese kleine Zitatesammlung zeigt.

Stuttgart - „Political Correctness“ ging ihm ab: Gerhard Mayer-Vorfelder war dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Ob Freund oder Feind, ob beim VfB Stuttgart, dem Deutschen Fußballbund oder in der baden-württembergischen Landespolitik – MVs Klartext war gefürchtet.

Siehe auch: Gerhard Mayer-Vorfelder – ein Nachruf in Bildern

Seine legendärsten Sprüche:

„Im Grunde solltest Du überhaupt keine Liste mehr machen, sondern alles nur noch durch mündliche Überlieferung machen. Und dann kehrst Du zur Steinzeit zurück und machst Rauchzeichen.“ (1996 zum Umgang mit regierungsinternen Listen über geplante Einsparungen im Haushalt)

„Die Operation ist schwierig. Und wie es Operationen an sich haben, sind sie, wenn sie unter vollem Bewusstsein und nicht unter Narkose durchgeführt werden, auch schmerzhaft. Und Betäubungsmittel standen nicht zur Verfügung.“ (1998 zu geplanten weiteren Kürzungen im Landeshaushalt)

„Es ist aber nicht so, als wenn der Liebe Gott vom Himmel herunter spricht.“ (2001 über eine angekündigte Ansprache als DFB-Boss zur deutschen Nationalelf)

„Das Schlimmste ist: Wenn der Erwartungshorizont abstürzt, dann fällt er auf den Hinterkopf.“ (2004 in Porto nach dem 0:0 des deutschen Nationalteams gegen Lettland)

„Das Beispiel mit dem Platzhirsch ist gewagt. Die sind ja auch nur aufeinander spitz, wenn Brunftzeit ist.“ (2005 in Hamburg auf die Frage, ob neben ihm als Platzhirsch ein anderer arbeiten könne)

„Nicht jedes Wort vom Franz ist das elfte Gebot vom Berg Sinai.“ (2005 zur Kritik von Franz Beckenbauer an seiner Amtsführung)

„Früher haben drei, vier Leute auf der Ehrentribüne mitgesungen und der Text der Nationalhymne wurde an die Wand geworfen. Heute wird kein Text mehr an die Wand geworfen, aber das Volk singt mit.“ (2006 während der WM in Deutschland)

„Ich komme gerade aus San Marino. Die haben seit dem 13. Jahrhundert eine Doppelspitze. Wir hören nach zwei Jahren auf. Wir wollen ja auch nicht San Marino nacheifern oder imitieren.“ (2006 über die bisherige DFB-Doppelspitze mit Theo Zwanziger)

„Der Ball müsste nicht gleich groß sein, die Kleidung keine Männerkleidung sein. Sie müssen auch nicht gleich lang spielen. Und Frauen müssen spielen, wie es der Frau entspricht, also nicht mit der Zweikampfhärte. Fußball als Männersport ist großer Kampfsport. Das muss im Frauensport nicht genauso sein.“ (2008 über Frauen-Fußball)

„Das wird in höheren Schichten als Beleidigung der Erbmasse bis ins Mittelalter angesehen.“ (2011 als Reaktion auf eine Grundschulempfehlung für die Hauptschule)