Der Schorndorfer OB Matthias Klopfer hat in Midelsbach einen Vor-Ort-Termin abgehalten. Foto: Pascal Thiel

Die Bewohner von Miedelsbach haben mit OB Matthias Klopfer über die Trasse der künftigen Umfahrung diskutiert. Einige bedauern, dass ein Sportplatz weichen soll.

Schorndorf - Das Vorhaben des Schorndorfer Rathauses, eine Umfahrung des Teilortes Miedelsbach westlich des Ortes quer über einen Sportplatz zu führen, stößt bei manchen Bewohnern des 2100-Einwohner-Ortes auf Kritik. Die Umgehungsstraße war am Dienstagabend ein lang diskutiertes Thema beim Vor-Ort-Termin des Oberbürgermeisters in einem übervoll besetzten Nebenraum der Tannbachhalle. „Was ist Ihnen wichtiger: die Jugend oder die Umfahrungsstraße?“, musste sich der Rathauschef von einer jüngeren Sportlerin fragen lassen, die pro Sportplatz argumentierte. Ein Vereinvertreter kritisierte, dass ein Ersatzsportplatz weitab des Sportlerheims sein könnte, das man mit viel Eigenleistung errichtet habe.

Andere Diskussionsteilnehmer gratulierten dem Rathaus für die Umfahrungsplanung. Die Belastung der Ortmitte sei zu hoch, es werde immer riskanter gefahren. Das Thema Sportplatz könne man hintan stellen, forderte Burkhard Weiß, der mit seiner Initiative seit Jahren für eine Umfahrung des Teilortes Werbung macht.

„Umfahrung nicht für den überörtlichen Verkehr“

Bei der Versammlung wurden Rufe laut, der OB solle, um den Sportplatz ungeschoren zu lassen, auf die Nachbargemeinde Rudersberg Druck ausüben. Die Route über den Sportplatz sei deshalb notwendig, weil man laut dem Chefplaner Manfred Beier mit dem Regierungspräsidium vereinbart habe, das Gebiet des Nachbarorts für die geplante Route nicht in Anspruch zu nehmen, welches direkt neben dem Spielfeld beginnt. Klopfer stimmte zu, das Gespräch mit dem Rudersberger Schultes Martin Kaufmann zu führen. Es gelte laut Klopfer allerdings zu akzeptieren, dass Rudersberg sich in einem Bürgerentscheid gegen Umgehungsstraßen ausgesprochen habe. Die Umfahrung solle daher nicht dem überörtlichen Verkehr dienen. „Wenn ich von Backnang nach Schorndorf fahre, nehme ich die B 14 und die B 29“, so der OB.

Beim Hochwasserschutz für den Wieslauftalort gab es so viele Rückfragen, dass der OB eine eigene Informationsveranstaltung zum Thema ankündigte. Obwohl Teile des Ortes laut den Hochwassergefahrenkarten akut überflutungsgefährdet sind, existiert seit Jahren keine öffentliche Planung für den Hochwasserschutz nahe Miedelsbach. Eine Firmenchefin aus dem Ort kritisierte ein Faltblatt mit Notfallmaßnahmen bei Überflutungen, das der Fachbereich Ordnung des Rathauses vor kurzem an die Gewerbetreibenden des Teilortes versandt hatte. „Möchte sich die Stadt damit freikaufen?“, fragte sie den Rathauschef verärgert.