In einer geplanten Flüchtlingsunterkunft im Hohenlohekreis ist ein Feuer ausgebrochen. Foto: SDMG

Am frühen Donnerstagmorgen ist in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Pfedelbach im Hohenlohekreis ein Feuer ausgebrochen. Laut Polizei handelt es sich vermutlich um Brandstiftung.

Pfedelbach - Im hohenlohischen Pfedelbach ist eine fast bezugsfertige Flüchtlingsunterkunft vermutlich durch Brandstiftung schwer beschädigt worden. Verletzt wurde niemand. Ob das Haus noch zu retten ist, war zunächst unklar. Durch das Feuer in der Nacht zum Donnerstag brannte der gesamte Dachstuhl ab. „Wir haben Hinweise auf Brandstiftung“, sagte ein Polizeisprecher. Details wollte er nicht preisgeben. Die Ermittler sind aber offenbar auf Einbruchsspuren gestoßen. Der Staatsschutz ermittelt. Wer das Feuer gelegt haben könnte, ist nicht bekannt.

Pfedelbachs Bürgermeister Torsten Kunkel (CDU) äußerte sich erschüttert und verurteilte die mutmaßliche Tat als „schlimm“. Sollte sich der Verdacht der Brandstiftung bestätigen, muss nach den Worten von Innenminister Thomas Strobl (CDU) die volle Härte des Gesetzes gelten. Die Polizei werde alles tun, den oder die Täter zu überführen.

Auf Brandstiftung stehen Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren

„Feige und rohe Straftaten werden wir niemals akzeptieren“, betonte Strobl. Er verwies darauf, dass auf Brandstiftung Freiheitsstrafen bis zu zehn Jahren stehen. Das Signal sei klar: „Brandstiftung ist ein Verbrechen und wird hart und sehr empfindlich bestraft.“

Nach Angaben des Bürgermeisters hätten in den nächsten 4 bis 6 Wochen etwa 40 Flüchtlinge in das sanierte, etwa 200 Jahre alte zweistöckige Gebäude im Herzen des 9200-Einwohner-Ortes ziehen sollen. Er kann sich nicht vorstellen, dass jemand von hier den Brand legte. „So etwas würde ich keinem zutrauen.“ Erst am Dienstag habe der Gemeinderat das Unterbringungskonzept einstimmig verabschiedet.

In der Weinbaugemeinde am Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald leben bislang etwa 60 Flüchtlinge. Bis jetzt sei es zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen, sagte der Rathauschef.

Mindestens 150.000 Euro Schaden am Haus

Am Haus entstand ein Schaden von mindestens 150 000 Euro. Durch den Brand und das Löschwasser, das in die unteren Etagen drang, könnte es ganz unbewohnbar sein.

Das Feuer erinnert an den Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Remchingen (Enzkreis). Ein 42-jähriger Familienvater wurde verurteilt, im Juli 2015 das Feuer in dem leerstehenden Haus gelegt zu haben, in das 4 bis 5 Flüchtlingsfamilien kommen sollten. Verletzt wurde niemand. Minister Strobl betonte aber: „Auch in vermeintlich unbewohnten Gebäuden können sich Menschen aufhalten, deren Leben ein Brandstifter gefährdet. Nicht zuletzt setzen die Feuerwehrleute bei jedem Einsatz ihre Gesundheit aufs Spiel.“