Borgward-Stand auf der Automesse in Genf Foto: dpa

Daimler und Porsche bekommen Konkurrenz: Stuttgart wird Sitz der wiederbelebten Kultmarke Borgward. Das gab der Chef der Borgward AG, Karlheinz L. Knöss, am Dienstag auf einer Pressekonferenz beim Genfer Automobilsalon bekannt.

Genf/Stuttgart - Daimler und Porsche bekommen Konkurrenz. Stuttgart wird Sitz der wiederbelebten Kultmarke Borgward. Das gab der Vize-Aufsichtsratschef der Borgward AG, Karlheinz L. Knöss, am Dienstag auf einer Pressekonferenz beim Genfer Automobilsalon bekannt, nachdem bereits in Medien über einen solchen Schritt spekuliert worden war.

In Stuttgart sollen demnach Unternehmenszentrale sowie die Abteilungen Forschung und Entwicklung, Design, Vertrieb und Marketing angesiedelt sein. „Hier ist die Wiege der Automobilindustrie, hier findet man gute Mitarbeiter und viele Zulieferer“, sagte Knöss den Stuttgarter Nachrichten. Borgward war in den 1950er Jahren ein deutscher Massenhersteller. Das beliebteste Modell war die Isabella. Zu Beginn der 1960er Jahre ging das einst in Bremen angesiedelte Unternehmen in Konkurs.

Ein erstes Modell will Knöss zusammen mit dem Enkel des Firmengründers, Christian Borgward, im Herbst auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt präsentieren. Dabei soll es sich um einen kompakten Geländewagen mit Premiumanspruch handeln, der spätestens im ersten Halbjahr 2016 auf den Markt kommt. Danach will Borgward jährlich zwei bis drei neue Modelle pro Jahr präsentieren – auf eigenen Plattformen und selbst entwickelten Motoren. Bis zum Jahr 2020 will das Unternehmen weltweit rund 800 000 Autos pro Jahr verkaufen. Das Geld für das Projekt kommt von verschiedenen Investoren, darunter etwa der chinesische Lkw-Hersteller und Daimler-Partner Foton.

Automobilexperten wie Stefan Bratzel vom Center of Automotive Research in Bergisch Gladbach sind mit Blick auf die Erfolgsaussichten skeptisch: „Es geht um sehr viel Geld, um so eine Marke zu etablieren. Das sind Milliarden-Investitionen, wenn man es richtig machen will.“