Der Countryman von Mini. Foto: Hersteller

Mini hat seinen gestreckten Modellen Countryman und Paceman eine sanfte Modellpflege verpasst. Beide Modelle kommen in neuen Farben auf den Markt.

Er ist der Größte unter den Kleinen und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mittlerweile ist nämlich jeder dritte Mini weltweit ein Countryman. Das mag nicht verwundern, da er mit einer Länge von 4,10 Meter knapp 30 Zentimeter länger ist als sein traditioneller Steilheck-Bruder - und nicht nur fünf Personen in dem Viertürer mit großer Heckklappe Platz finden, sondern auch der Kofferraum mit 350 Litern echte Mitnehmerqualitäten aufweist. Mit anderen Worten: Der fröhliche Landmann ist alles andere als mini und besticht laut Mini-Produktmanager Daniel Schmidt 'seit vier Jahren die Kundschaft mit seiner Funktionalität und den leichten Offroad-Möglichkeiten durch seine Bodenfreiheit und wahlweise erhältlichen Allradantrieb'.

Tatsächlich greifen hierzulande mittlerweile mehr als 40 Prozent der Käufer zum automatisch zuschaltenden Antrieb auf alle viere. Gemäß eines ungeschriebenen Automobil-Gesetzes, wonach man in der zweiten Halbzeit eines Produktionszyklus mit sanften kosmetischen Veränderungen für einen erneuten Verkaufsschub sorgen sollte, hat Mini nun am Countryman Hand angelegt. Er ist also keine brandaktuelle Ableitung der erst kürzlich vorgestellten neuen Mini-Generation. Beim im österreichischen Graz gebauten Countryman wurde ein wenig am Kühlergrill gestrichelt, je nach Ausführung zieren ihn eine oder zwei horizontale Lamellen, in der S-Version mit selbigem Buchstaben in roter Farbe; Andeutungen von Unterfahrschutzelementen kennzeichnen die Allradler.

Etwas Chrom hier und dunklere Ziffernblätter dort

Am auffälligsten im aufgefrischten Modelljahr dürften neben den nur für echte Mini-Enthusiasten erkennbaren veränderten Leichtmetallfelgen die neuen Farbtöne Dschungelgrün, Mitternachtsgrau sowie Stahlblau sein. Obendrein wurde die Frischekur für Tagfahrlicht und Nebelscheinwerfer in angesagter LED-Technik genutzt. Im Inneren setzt sich das Spiel mit den klitzekleinen Details fort: etwas Chrom hier und dunklere Ziffernblätter dort. Offenbar lieben auch die vom bayerischen Autohersteller hervorgehobenen 'jung gebliebenen Lenker' die allseits bereiten Kommunikationsmöglichkeiten - via Mini Connected ist jetzt das Smartphone samt Apps bei Bedarf ein fest vernetzter Bestandteil kurzer und langer Touren im Countryman. Ein Blick auf die Motoren zeigt, dass mittlerweile alle Vierzylindertriebwerke die Schadstoffnorm EU 6 erfüllen.

Im Zuge der Überarbeitung sind erfreulicherweise die vier Benziner mit Leistungen zwischen 72 kW (98 PS) und 160 kW (218 PS) sowie die drei Dieselmotoren mit Leistungen zwischen 66 kW (90 PS) und 105 kW (143 PS) einen Tick sparsamer geworden. Der Normverbrauch des Einstiegs-Countryman One beträgt statt glatten sechs nun 5,7 Liter, das entspricht 134 Gramm CO 2 pro Kilometer. Auf Testfahrten stand der geringfügig um fünf Pferdestärken auf 190 PS (140 kW) aufgeputschte Cooper S zur Verfügung, der mit Allradantrieb laut Werk sechs Liter Benzin benötigt. Bei gemäßigter Fahrweise zeigte der Bordcomputer nach 200 Kilometern sechseinhalb Liter an: ein guter Wert unter Praxisbedingungen. Ab sofort steht der neue alte Countryman ab 20 400 Euro bei den Händlern. Wenn übrigens einem Nicht-Kenner der Szene in nächster Zeit ein Mini à la Countryman mit nur zwei Türen begegnet: der wird Paceman genannt, und auch der Dreitürer wurde vergleichbar sanft modellgepflegt. Sein Einstiegspreis beträgt allerdings 23 900 Euro.