Für die Gemeinschaftsschule in Weilimdorf werden dringend neue Räume und eine Mensa benötigt. Foto: Georg Linsenmann

Die Umwandlung der Realschule in Stuttgart-Weilimdorf in eine Gemeinschaftsschule bedingt weitere Räume. Der Rektor betonte im Bezirksbeirat, dass er sie schnell braucht.

Weilimdorf - Mit der Umwandlung der Realschule in eine Gemeinschaftsschule (GMS), die nun bereits im zweiten Schuljahr läuft, war auch klar, dass dafür zusätzliche Räume geschaffen werden müssen. Zum einen erfordert dies der aus dem pädagogischen Konzept resultierende, erhöhte Raumbedarf, zum anderen der Ganztagsbetrieb der GMS – und der damit notwendigen Verpflegung in einer Mensa. Wie kompliziert diese Situation ist, zeigte sich nun erneut in der Sitzung des Bezirksbeirates, wo der Vorprojektbeschluss mit dem Einstieg in die Raumentwicklung der GMS auf der Tagesordnung stand.

Eingangs skizzierte Stephan Herrmann vom Hochbauamt noch einmal die vier Varianten der bereits im Sommer vergangenen Jahres vorgestellten Machbarkeitsstudie – und steuerte zielstrebig auf die von der Verwaltung bevorzugte Mischung der Varianten 2 und 4 zu. Kernpunkt ist dabei der Bau einer Mensa mit sechs aufgesetzten Schulräumen als erstem Bauabschnitt sowie die Nutzung der Räume, die durch die sukzessive Umsiedlung der Grundschule in die Rappachschule frei werden. Zur Begründung führte Herrmann an: „Der vordringlichste Bedarf besteht bei der Mensa. Mit diesem ersten großen Baustein hätte man zugleich einen Cluster von sechs neuen Räumen und könnte parallel die Gebäude der Engelbergschule für die Gemeinschaftsschule entwickeln.“

Einhelliger Widerspruch im Gremium

Im Gremium stieß er damit aber auf einhelligen Widerspruch: „Für uns ist die Variante 3 auch städtebaulich die beste Lösung“, stellte Michael Schrade (Freie Wähler) als Erster fest. Auch Dieter Benz (SPD) nannte dies „die beste Lösung“ und führte zudem „Unsicherheiten hinsichtlich des Sanierungsbedarfs beim Grundschulgebäude“ an. Hintergrund ist: Die Variante 3 würde den Abriss der Grundschulgebäude beinhalten – und die Errichtung eines neuen Gebäudes für die GMS. Schlussendlich blieben diese Einwände aber Makulatur, denn alles verdichtete sich hin zu der Frage, in welchem Zeitraum überhaupt mit der Realisierung einer Mensa zu rechnen ist. Hier machte Herrmann deutlich, dass die vom Gremium bevorzugte Variante „ein bis eineinhalb Jahre länger dauern würde“. Schon jetzt ist erst im Frühjahr 2020 mit dem Baubeginn zu rechnen, mit der Fertigstellung der Mensa im Herbst 2021. Weshalb Philipp Forstner vom Schulverwaltungsamt meinte: „Es zählt jedes Jahr, das wir gewinnen können.“ Außerdem betonte er: „Der Charme dieser Lösung ist, dass wir uns damit auch die weitere bauliche Entwicklung offen halten.“ Ein Argument, das auf die Weilimdorfer Hoffnung zielte, an der Gemeinschaftsschule einmal eine zum Abitur führende Sekundarstufe II etablieren zu können. Ob die schulische Entwicklung aber dahin gehen wird, das könne man, so Forstner, „noch nicht absehen“.

Angesichts der zeitlichen Perspektive machte sich im Gremium Ratlosigkeit breit. „Es muss schnell, schnell, schnell sein“, hatte zuvor noch Claus Schneider, der Rektor der GMS, betont. Doch auch dezidierte Nachfragen von Bezirksbeiräten nach „Beschleunigungsmöglichkeiten“ brachten angesichts der vorgeschriebenen Abläufe und Fristen keine erfreulichere Auskunft. So stellte Bezirksvorsteherin Ulrike Zich fest: „Ich sehe tiefe Betroffenheit in den Gesichtern, und ich weiß, die Situation macht uns alle nicht glücklich.“ Mangels Alternative stimmte das Gremium dann der Vorlage der Verwaltung einstimmig zu. Der Bau der Mensa kostet laut Plan 9.1 Millionen Euro. Zusammen mit den anderen Bauabschnitten rechnet die Stadt mit einem Aufwand von insgesamt rund 25 Millionen Euro.