Das Gebäude der Glemstalschule wird umgebaut und erweitert. Foto: factum/Archiv

Die Gemeinschaftsschule wird auch baulich neuen Anforderungen angepasst. Für Planung und Baustelle sind vier bis fünf Jahre vorgesehen.

Hemmingen/Schwieberdingen - Der Verwaltungsverband der Gemeinden Hemmingen und Schwieberdingen hat der Ingenieurgesellschaft Drees und Sommer in Stuttgart den Auftrag erteilt, ein Raum- und Funktionsprogramm für den Ausbau der Glemstalschule zu erarbeiten. Dies soll die Grundlage für den darauffolgenden Architektenwettbewerb sein. Das Schulgebäude soll für die Gemeinschaftsschule ertüchtigt werden, die im Gebäude der ehemaligen Realschule seit Herbst 2013 läuft. Eine Machbarkeitsstudie derselben Ingenieurfirma hatte dafür die Basis geliefert. Die Gemeinschaftsschule, so ist es beschlossen, wird nur bis Klasse Zehn geführt, also keine gymnasiale Oberstufe erhalten.

Für Gemeinschaftsschule andere Räume nötig

Die Schule ist bisher vierzügig; das heißt, sie hat pro Stufe vier Klassen. Die Schüler kommen vor allem aus Schwieberdingen und Hemmingen. Die Gemeinschaftsschule brauche wegen des besonderen pädagogischen Konzepts andere Räume als die frühere Realschule, sagte der Erste Beigeordnete aus Schwieberdingen, Manfred Müller. Das Schulgebäude wird nächstes Jahr 40 Jahre alt. Eine grundlegende Sanierung habe es bisher nicht gegeben. In Gesprächen mit allen Beteiligten müsse der Bedarf an Räumen geklärt werden. Er sei optimistisch, dass dies in vier bis fünf Monaten zu erledigen sei, sagte Müller. Dann müssten die Kosten berechnet und geklärt werden, welcher Anteil vom Land bezuschusst wird – und welchen Anteil der Finanzierung Hemmingen und Schwieberdingen leisten müssten. In einer ersten Schätzung war von einem Gesamtbetrag für die Sanierung zwischen 13 und 16 Millionen Euro die Rede.

Laut dem Hemminger Bürgermeister Thomas Schäfer ist 2018 als Jahr der Vorplanung vorgesehen. „Wir sind bei den Kosten auf jedem Fall in einem Bereich, in dem wir die Bauleistungen europaweit ausschreiben müssen, und das braucht Zeit“, sagte Schäfer. Vier bis fünf Jahre seien als Planungs- und Bauzeit realistisch. Es müsse auch berücksichtigt werden, dass im laufenden Betrieb gebaut werde. Manfred Müller aus Schwieberdingen meinte dazu, damit habe man in der Gemeinde ja Erfahrung. Vor einigen Jahren wurde die Grundschule saniert – ebenfalls während des laufenden Betriebs. „Ganz ehrgeizig betrachtet“, so Müller, „sind wir Ende 2022 fertig.“

„Endlich werden wir saniert“

Die Schulleiterin Sandra Vöhringer ist froh über den Beschluss. „Endlich werden wir saniert“, sagte sie, darüber werde schon seit Jahren geredet. Die Zahl der Klassen müsse während der Bauzeit nicht verkleinert werden; in der Machbarkeitsstudie seien schon Container als Klassenzimmerersatz während der Bauzeit vorgesehen. Schon seit Jahren seien vier Klassen in das Gebäude der benachbarten Grundschule ausgelagert. Mehr könnten die Kollegen nicht aufnehmen. In Workshops und mit vielen Gesprächen und Interviews müsse nun der Bedarf geklärt werden.

Dem jetzigen Startschuss zur Sanierung war eine lange Klärung der Frage vorausgegangen, ob die Glemstalschule eine gymnasiale Oberstufe erhält. Die Schwieberdinger waren dafür, die Hemminger dagegen. Vor gut einem Jahr, Anfang November 2016, war nach langer Diskussion beschlossen worden, für diese Frage keine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben – was einem Nein zur Oberstufe gleichkam. Seither kämpfen die Eltern weiter dafür.