Das alte Jugendhaus in der Böblinger Straße in Heslach wird durch einen Neubau ersetzt Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das alte, marode Jugendhaus in Heslach wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. In diesen zieht erstmals auch eine Stadtteil-Bücherei ein.

Stuttgart - Heslach erhält ein neues Jugendhaus und erstmals eine Stadtteilbücherei. Der Gemeinderat hat am Donnerstag den Grundsatzbeschluss für den rund 7,2 Millionen Euro teuren Neubau mit der Doppelnutzung gefasst und damit dem Doppelhaushalt 2016/2017 vorgegriffen. Das musste sein, um Fristen für ein Förderprogramm nicht zu versäumen.

Der Standort für das neue Jugendhaus ist der des alten: Böblinger Straße 92, in direkter Nachbarschaft zum Generationenhaus Heslach, das aus Geldern der Stiftung von Rudolf Schmid und Hermann Schmid gebaut werden konnte. Die Stiftung hilft auch beim Jugendhaus. Sie wird sich mit einer Million Euro am Neubau beteiligen und hat bereits für die Planungskosten 200 00 Euro vorgestreckt.

Die Stadt hofft auf Zuschüsse aus einem neuen Programm des Bundes, das die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur fördert. Daraus könnten bis zu 2,7 Millionen Euro fließen. Der Antrag ist gestellt, bis zum 4. Dezember können Unterlagen nachgereicht werden. Weil der Haushalt erst am 18. Dezember verabschiedet wird musste der Gemeinderat den Beschluss vorziehen.

Stuttgarter Architekten gewinnen Wettbewerb

Das Jugendhaus zwischen Böblinger Straße und Gebrüder-Schmid-Weg wird eine Werkstatt, Tonstudio, Tanz-, PC- und Probenraum und im zweiten Stock zum Schmid-Weg hin ein offenes Spiel- und Sportdeck bekommen. Zur Böblinger Straße hin gibt es auf gleicher Höhe einen Terrasse zum Ausruhen. Im Erdgeschoss liegen eine Lernküche und ein Multifunktionsraum, der Eingang zum Jugendhaus wird von der Böblinger Straße aus sein. 525 Quadratmeter sind in den Plänen des jungen Architekturbüros von Max Eberle und Jens Gommel aus dem Stuttgarter Süden für die Jugendlichen vorgesehen. Das Büro hatte den Wettbewerb unter 15 Konkurrenten gewonnen.

Die Stadtteil-Bücherei, die zur Eröffnung 15 000 Medien anbieten will, kann sich auf 335 Quadratmeter ausbreiten. Sie wird in dem vierstöckigen, 15,80 Meter hohen Neubau das erste Obergeschoss einnehmen, dort gibt es auch einen Lesebalkon. Der Eingang liegt zum Generationenhaus hin an einem beide Gebäude verbindenden Platz.

Ein Interimsquartier wird noch gesucht

Das bisherige Jugendhaus wird abgerissen werden. Den Neubau soll die gemeinnützige Stuttgarter Jugendhaus GmbH nun weiter planen und bauen. An die Jugendhaus GmbH geht auch das bisher städtische Grundstück, und zwar mit einem Erbbau-Vertrag. Während der bis zu anderthalbjährigen Bauzeit werden die Jugendlichen ein Interimsquartier erhalten.