Einer der Hinterlinger Seen an der ehemaligen B 14 Foto: Decksmann

„Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern“, schrieb Bernhard von Clairvaux. Wir haben uns auf die Suche gemacht und stellen Ihnen in einer Serie Besonderheiten aus den Wäldern rund um Stuttgart vor. Heute: Die Hinterlinger Seen an der ehemaligen B 14.

Stuttgart - Dies ist ein Beispiel dafür, dass manchmal Bäume weichen müssen, damit ein Geheimnis des Waldes zu Tage treten kann. Wer auf der ehemaligen Bundesstraße 14 zwischen Stuttgart-Vaihingen und Böblingen unterwegs war, konnte einen der Hinterlinger Seen bis vor Tagen nur erahnen. Doch nun haben Waldarbeiter ganze Arbeit geleistet, und man erblickt beim Vorbeifahren ein verträumtes Gewässer. Stege führen ins Wasser, die aus der Ferne zwar nicht sonderlich vertrauenserweckend, aber hübsch ausschauen. Vis-à-vis, auf einem kleinen Parkplatz, legen Testfahrer gern eine Zigarettenpause ein. Ihre Autos sind mit Folie überzogen, aber das geübte Auge erkennt den Mercedes darunter. Ein eigenwilliges Idyll: Auf der einen Seite der Straße dieses Bild von See, auf der anderen Seite, oberhalb eines Hangs, rollt der Schwerverkehr über die A 8.

Der Grund, dass Bäume an den Hinterlinger Seen gefällt wurden, ist durchaus ernster Natur. Eschen, die von einem heimtückischen Pilz befallen waren, mussten zu Kleinholz verarbeitet werden, bevor sie auf die Fahrbahn kippen konnten. Man sollte den Ausblick auf den See genießen. Bäume und Büsche, sagt ein Forstexperte der Stadt Sindelfingen, werden sich das Gebiet zurückerobern – bald schon sieht man den See vor lauten Bäumen nicht (mehr).

Den See an der K 1055 finden Sie unter diesen Daten: Breitengrad: 48.707389, Längengrad: 9.052541.

Welche Waldgeheimnisse kennen Sie? Wir sind gespannt. Schreiben Sie uns per Mail: lokales@stzn.de oder per Post: Stuttgarter Zeitung, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Stichwort: Wald.