Noel Biderman kehrt Ashley Madison den Rücken. Foto: AP

Millionen Daten von potenziellen Fremdgehern im Netz – es ist der Super-Gau für das Seitensprungportal Ashley Madison. Jetzt ist der Firmenchef zurückgetreten.

Toronto - Nach dem verheerenden Hacker-Angriff auf das Seitensprungportal Ashley Madison ist der unter Kritik geratene Firmenchef Noel Biderman zurückgetreten. Im Internet waren neben den Daten von Millionen Nutzern auch interne E-Mails veröffentlicht worden, die Biderman ins Zwielicht rückten. So legten sie laut Medienberichten nahe, dass er eine breit angelegte Erstellung gefälschter Frauen-Profile unterstützt habe, mit denen Männer dann kostenpflichtige Nachrichten austauschten.

Die Betreiberfirma Avid Life Media werde nach Bidermans Abgang zunächst vom restlichen Top-Management weitergeführt, hieß es am Freitag. Das Flirtportal werde weiterhin weltweit online bleiben.

Die Betreiber von Ashley Madison waren nach dem Hackerangriff bereits massiv unter Druck geraten. Das Unternehmen bot auch die Option an, für 19 Dollar alle Daten löschen zu lassen. Die von Hackern vergangene Woche veröffentlichten Profile zeigten jedoch laut Medienberichten, dass auch danach noch Informationen auf den Servern blieben.

Biderman hatte in den vergangenen Jahren immer wieder öffentlich versichert, Ashley Madison biete Mitgliedern volle Diskretion. Nach Veröffentlichung der Informationen zogen mehrere von ihnen vor Gericht.