An neun für Stuttgart 21 gefällten Eichen und Platanen toben sich in einem einwöchigen Symposium Bildhauer aus ganz Deutschland aus. Foto: www.7aktuell.de | Florian Gerlach

Ihre Fällung für das Bahnprojekt Stuttgart 21 hatte teils massive Proteste ausgelöst, jetzt werden neun Eichen- oder Platanenstämme von Künstlern aus ganz Deutschland in einem einwöchigen Symposium in Kunstwerke verwandelt.

Ihre Fällung für das Bahnprojekt Stuttgart 21 hatte teils massive Proteste ausgelöst, jetzt werden neun Eichen- oder Platanenstämme von Künstlern aus ganz Deutschland in einem einwöchigen Symposium in Kunstwerke verwandelt.

Stuttgart - Dieses Holz ist ein Stück Landesgeschichte: Elf Bildhauer verwandeln seit Montagmittag einige für das Bahnprojekt Stuttgart 21 gefällte Bäume in Kunst. Die Eichen oder Platanen waren vor Jahren auf dem Baufeld für das milliardenschwere Bahnhofsprojekt gefällt worden - teils unter massivem Protest mit bundesweiten Schlagzeilen. Die Bildhauer aus dem ganzen Bundesgebiet nehmen an einem einwöchigen Symposium des Vereins GeistUndGeld teil. Sie haben sich die neun Bäume aus einem Lager ausgesucht, wo mehr als 100 Stuttgart-21-Bäume liegen.

„Es wird nicht nur geschnitzt“, versprach Stefan Zimmermann vom Verein GeistUndGeld. Die Ideen der Künstlerteams seien teils sehr unterschiedlich. Aber allen sei die besondere Geschichte des Holzes durchaus bekannt. Man dürfe auf die Ergebnisse gespannt sein.

Die Kontroverse stecke schon im Material, heißt es in der Ankündigung des Symposiums mit dem doppeldeutigen Titel „Gefällt“. „Darf der Künstler seine ganz eigene Geschichte erzählen oder muss er Partei ergreifen? Wäre es vermessen, wenn er Werke schafft, die Spaß machen?“ Und was passiert am Ende mit der Holzkunst? Es gebe Gespräche, berichtet Zimmermann, auch für dauerhafte Plätze. Letztlich sei es aber noch offen, wo diese besondere Kunst lande.