Der private Verbrauch sei noch zu hoch, hier spiegele sich die Krise noch nicht wider (Symbolbild). Foto: IMAGO/Christian Ohde/IMAGO/Christian Ohde

Was passiert mit Saunen und große Single-Wohnungen im Falle einer Gasnotlage? Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat dazu eine klare Meinung.

Der neue Chef der Bundesnetzagentur fordert Unternehmen und Bürger auf, ihren Gasverbrauch zu senken. Sonst seien Einschränkungen möglich, sagte Klaus Müller der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut Vorabbericht vom Dienstag. Auf die Frage, ob Saunen und große Single-Wohnungen künftig noch ständig beheizt werden könnten, sagte er: „Nein, ich glaube, dass das in einer Gasnotlage auf gar keinen Fall mehr zu rechtfertigen wäre.“ Der private Verbrauch sei noch zu hoch, hier spiegele sich die Krise noch nicht wider.

Nach europäischen Vorgaben seien private Haushalte, aber auch Krankenhäuser und Gaskraftwerke, die für die Fernwärmeversorgung zuständig sind, besonders geschützt. „Richtig ist aber, dass der uneingeschränkte Schutz für private Verbraucher sehr schwer vermittelbar ist“, so Müller. In einer Notlage seien die wichtigsten Branchen und Unternehmen zu identifizieren. Das seien zum Beispiel Firmen aus dem Lebensmittel- und Pharmabereich.

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Sollte der Krieg in der Ukraine weiter eskalieren und die Bundesregierung die Alarmstufe ausrufen, dann wäre die Zeit gekommen, den Verbrauch einzelner Privatpersonen zu beschränken. „Es gibt drei Parameter, die eine Gasnotlage abwenden können: wenn es uns gelingt, den Verbrauch runterzubringen. Wenn es uns gelingt, mehr Gas zu bekommen. Und wenn es uns gelingt, zwischendurch die Speicher zu füllen.“ Im Notfall würde das Gas aktuell bis zum Spätsommer oder Frühherbst reichen.