Der Betrieb bei Scholz am Park geht trotz gekündigtem Mietvertrag vorerst weiter. Foto: Achim Zweygarth

Trotz des gekündigten Mietvertrags bleibt das beliebte Restaurant Scholz auf dem Killesberg weiter geöffnet – die Reihe der Interessenten sowohl für eine Übernahme als auch für die Nachfolge scheint lang zu sein.

Stuttgart - Es wird tatsächlich der Versuch unternommen, das Scholz am Park zu retten. Nachdem das Restaurant auf dem Killesberg vergangene Woche Insolvenz anmelden musste, war noch vollkommen unklar, wie es weitergehen würde. Der Grund: der Betreiber hatte bereits die Kündigung des Mietvertrags auf dem Tisch – Stichtag: 18. Januar 2017.

Eigentlich dürfte das Scholz am Park also am heutigen Mittwoch gar nicht mehr öffnen. Doch das Restaurant hat offen. „Ich habe eine erste Einigung mit dem Vermieter, der Württembergischen Lebensversicherung (WL) erzielt“, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter, Oliver Kirschnek, auf Anfrage unserer Zeitung. „Somit können wir nun den Versuch unternehmen, den Betrieb zu retten“, berichtet der Jurist weiter.

Auf der Suche nach einem Investor

Kirschnek ist derzeit zwei Mal am Tag im Scholz, spricht mit den knapp 40 Mitarbeitern, mit dem Vermieter, mit Kunden und Lieferanten. Seitdem die Insolvenz des ehemals am Marktplatz heimischen Betriebs bekannt ist, haben sich nach Angaben des Insolvenzverwalters zahlreiche Interessenten gemeldet. „Wir sind auf der Suche nach einem Investor“, sagt Kirschnek. Doch der Weg dahin ist noch weit. „Die ersten Interessensbekundungen sind immer so etwas wie ein Fingerzeig“, so Kirschnek. Nun gehe es darum, daraus konkrete Konzepte zu entwickeln, die das wirtschaftliche Überleben der drei Betriebe (Restaurant, Blumenladen und Eisdiele) sicherstellen können. Doch wie aus Immobilienkreisen zu hören ist, scheint auch die Liste derer lang zu sein, die das Scholz am Park nicht retten, sondern es beerben wollen.

Neuerung ab Montag

Eine Neuerung kann Kirschnek aber schon jetzt verkünden: Montag ist fortan Ruhetag bei Scholz am Park. „Das hat nichts mit der Insolvenz zu tun. Wir wollen den Mitarbeitern nach dem anstrengenden Weihnachtsgeschäft lediglich ein wenig Ruhe gönnen“, versichert der Jurist.