So macht die Antifa im Internet gegen die Dinkelacker-Brauereigaststätte Wetter. Fraglich bleibt, ob nicht völlig unbegründet. Foto: Antifa Stuttgart und Region

Fake-News? Die Antifa Stuttgart sagt in einem offenen Brief, dass die Dinkelacker-Brauereigaststätte AfD-Stammtische verschiedener Ortsgruppen empfangen will. Dort will man aber nichts von solchen Reservierungen wissen – und bangt um seinen Ruf.

Stuttgart - Das Antifaschistisches Aktionsbündnis (Antifa) Stuttgart und Region verbreitet in sozialen Netzwerken einen offenen Brief, in dem behauptet wird, dass „verschiedene Stuttgarter Ortsgruppen der Alternative für Deutschland für den 7. Mai zu einem Stammtisch“ in die Brauereigaststätte einladen. Filipe Ribas-Heredia, Betreiber der Gaststätte an der Tübinger Straße, dementiert das: „Wir haben für dieses Datum keine Reservierung, die irgendwelche Rückschlüsse auf ein Treffen dieser Partei zulassen würde.“ Auch nichts, was überhaupt die Größe eines Stammtischs habe – und selbst wenn es so eine Anfrage gäbe, würde Ribas-Heredia ablehnen.

Jetzt bangt der Wirt um seinen Ruf: „Wir haben schon mehrere schlechte Bewertungen auf Online-Gastroportalen bekommen.“ Der offene Brief wird seit Donnerstagmittal vor allem auf Facebook geteilt. Viele, die dem Inhalt glauben schenken, rufen sogar zum Boykott der namensgebenden Brauerei auf. „Ab jetzt nur noch Hofbräu“, schreibt etwa einer.

Rechtliche Schritte werden erwogen

Erklären kann sich Filipe Ribas-Heredia das nicht. „Es stimmt, dass wir vor zwei Jahren mal AfD-Mitglieder zu Gast hatten, die sich auch in politischer Absicht hier getroffen haben“, sagt er. Aber bei ihnen habe er von seinem Hausrecht gebrauch gemacht und sie gebeten zu gehen.

Wie er weiter mit dem offenen Schreiben der Antifa umgehen will, weiß Ribas-Herdia noch nicht: „Bevor wir eventuell mit rechtlichen Mitteln dagegen vorgehen, wollen wir uns eng mit der Dinkelacker-Brauerei abstimmen.“ Eine Anfrage unserer Zeitung an die Stuttgarter Antifa, auf welchen Quellen ihre Behauptungen basieren, wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.