Carls Brauhaus will seine Gäste künftig nicht mehr nur im Sommer im Freien bewirten, sondern ganzjährig – bis 2 Uhr nachts. Foto: Achim Zweygarth

Immer mehr Gastronomen wollen im Freien bewirten. Der Bezirksbeirat hat diverse Anträge gebilligt, allerdings teils mit Einschränkungen. So soll etwa an der Calwer Passage um 23 Uhr draußen Schluss sein. Die Anwohner fühlen sich ohnehin schon gestört.

S-Mitte - Im Sommer wird der Streit um das Recht auf Ruhe der Zentrumsbewohner ohnehin wieder aufflammen. Gemessen an den Wünschen der Wirte gar noch härter als in der Vergangenheit. Interna abgezogen, waren zehn von fünfzehn Punkten allein auf der Tagesordnung der jüngsten Bezirksbeiratssitzung Anträge für Bewirtung auf der Straße. Nachdem auf die Lokalpolitiker für ihren einstigen Wunsch, die Sperrzeit unter freiem Himmel grundsätzlich auf 23 Uhr anzusetzen, bundesweit Spott herniedergeprasselt war, genehmigten sie alle – mit kleinen Einschränkungen. Ob die gelten werden, ist offen.

Carls Brauhaus möchte künftig das ganze Jahr über bis 2 Uhr nachts neben dem Haus der katholischen Kirche Bierbänke auf den Gehweg stellen. Schon bei der Genehmigung nur für den Sommer hatte der Bezirksbeirats sich einen Schankschluss um 23 Uhr gewünscht. Diesen Beschluss hat aber „der Ordnungsbürgermeister dann wieder kassiert“, sagte die Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle. Ungeachtet dessen erneuerten die Lokalpolitiker ihre Forderung.

Anwohner an der Calwer Passage fühlen sich gestört

Streit herrscht neuerdings auch über die Gastronomen in der Calwer Passage. Die Anwohner fühlen sich von nächtlicher Musik in ihrer Ruhe gestört. In den warmen Monaten wollen Tattis Bar und das Café Bohème auf dem Platz vor der Passage bewirten. Trotz Bedenken billigten die Bezirksbeiräte auch diesen Wunsch, wiederum mit der Einschränkung, dass um 23 Uhr Schankschluss sein möge. Gewünscht war Mitternacht.

Das Restaurant Amadeus am Charlottenplatz möchte künftig nicht nur in seinem Innenhof, sondern auch rund um das alte Waisenhaus Biertische aufstellen. Was die Betreiber dürfen, mangels zu störender Anwohnerschaft sogar bis 1 Uhr nachts. Das Ja ist nur versehen mit der Auflage, dass der Treppenaufgang zur Stadtbahnhaltestelle frei bleibt. Alle anderen Anträge auf Bewirtung – teilweise bis 3 Uhr nachts – billigten die Bezirksbeiräte ohne Diskussion, wenn auch mit einem Sonderwunsch, der an zwei Imbissbetreiber am Rotebühlplatz und der Eberhardstraße geht: Sie mögen die umliegenden Gehwege von Müll und Essensresten reinigen.