Fotoband-Freuden; „Meine Schweizer Kühe“ (Benteli Verlags AG) Foto: Andreas C. Studer

Am Donnerstag beginnen die Stuttgarter Buchwochen. Rund 25 000 Bücher werden bei der größten Bücher­schau im Land präsentiert, die Veranstalter hoffen auf 100 000 Besucher.

Stuttgart - „Genussvoll leben“, so eines der Schwerpunktthemen der Stuttgarter Buchwochen, die am kommenden Donnerstag im Haus der Wirtschaft eröffnet werden, und „genussvoll lesen“ – wohl niemand hat dieses Nebeneinander so genussvoll perfektioniert wie Johannes Scherer, seit vielen Jahren der Geschäftsführer des Landesverbands des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Veranstalter der Buchwochen. Diese finden auch in diesem Jahr im Haus der Wirtschaft in Stuttgart-Mitte (Willi-Bleicher-Straße 19) statt.

Kulinarische Verlockungen

Das jeweilige Gastland kulinarisch einzubinden war da immer eine besondere Herausforderung, und mit dem Nachbarland Schweiz steht natürlich ein Programmpunkt fest: Käse. Dominik Flammer hat ein Standardwerk über den Schweizer Käse geschrieben, er und Scherer laden zu einer Verkostung ein am 20. November um 20.15 Uhr im Buchcafé.

Weniger bekannt ist vielleicht, dass in der Schweiz zum Teil dieselben Rebsorten angebaut werden wie hier in Baden-Württemberg. Dazu gibt es dann natürlich auch eine Weinverkostung, geleitet von Scherer am 22. November um 20.15 Uhr im Buchcafé. Und um das Thema abzuschließen: Natürlich gibt es wieder eine Verkostung Stuttgarter Weine (25. November, 11 bis 19 Uhr, König-Karl-Halle), von Single Malt Whisky (29. November, 20.15 Uhr, Buchcafé), eine Bierverkostung (5. Dezember, 20.15 Uhr, Buchcafé) und ein Champagner-Tasting (6. Dezember, 20.15 Uhr, Buchcafé).

Das Wetter soll helfen

Ansonsten hofft Scherer wie immer auf eher trübes Wetter in Zeiten der Buchwochen bis zum 9. Dezember. Schließlich gilt es, eine Besucherdelle aus dem vergangenen Jahr auszugleichen: Statt etwa 100 000 bis 110 000 Zuschauer kamen 2011 nur etwa 90 000 Zuschauer. Lag das daran, dass im vergangenen Jahr zum ersten Mal Eintritt erhoben wurde? Oder war es doch das recht schöne Wetter? Der Börsenverein bleibt erst mal beim Obolus, zumal eine Eintrittskarte schon für zwei Euro zu haben ist. Eine Dauerkarte, die zum täglichen Besuch berechtigt, ist schon für fünf Euro zu haben.

Stargast Adolf Muschg

Literarisch hat die Schweiz auch noch einiges zu bieten. Adolf Muschg ist der Erste, der am 19. November um 20 Uhr im Bertha-Benz-Saal liest, aus seinem aktuellen Buch „Löwenstern“, das auf historischen Tatsachen beruht. Auch der frisch gekürte Schweizer Buchpreisträger kommt am 21. November um 20.15 Uhr ins Buchcafé. Der Preisträger selbst wird erst am 11. November bekanntgegeben. Und Mitra Devi ist mit dabei bei der Stuttgarter langen Kriminacht am 1. Dezember von 19 bis 23 Uhr im Raum Karlsruhe, auch dies mittlerweile ein Klassiker im Veranstaltungsreigen der Buchwochen.

Mit dem Gastland Schweiz gilt es Gemeinsamkeiten zu entdecken: Mit den Deutschschweizern verbindet uns die gemeinsame Verwendung des literarischen Deutsch, mit dem Alemannischen, das zumindest im Süden Baden-Württembergs noch rege gesprochen wird, gibt es umgangssprachlich viel Nähe zum Schwyzerdütsch.

Kinder erwünscht

Viel geboten wird auch wieder für Kinder und Jugendliche: Zum Kindertag am 9. Dezember kommt Grüffelo leibhaftig nach Stuttgart, jene Bilderbuchgestalt von Julia Donaldson und Axel Scheffler. Eine gute Gelegenheit also, ihm einmal die Tatze zu schütteln oder ihn zu malen, ein entsprechender Wettbewerb läuft an diesem Tag. Auf die Gewinner warten Buchpreise für die jeweils entsprechende Altersgruppe. Ebenfalls an diesem Tag ist zu sehen eine „Grüffelo“-Verfilmung sowie ein Theaterstück, das auf den Bilderbüchern „Grüffelo“ und „Grüffelokind“ basiert. Ansonsten warten Thomas Thiemeyer (21. November), Jörg Hilbert (27. November), Milena Baisch (28. November), Nina Blazon (29. November), Oliver Uschmann (3. Dezember) und Tobias Elsäßer (6. Dezember).

Das Auge liest mit

Viel fürs Auge bieten die Sonderschauen „Kaufkalender“ und „Deutscher Fotobuchpreis“, deren Gewinner im Rahmen der Buchwochen ermittelt wird. Und das ergänzt das Gastland mit der Fotoschau „Schweizer Bräuche“ von Franz-Norbert Piontek. Und die Kugelbahn „Switzerball“ lädt zu einer Reise quer durch die Schweiz ein. Darauf ein „Grüezi mitenand“.