So plätschert die Rems nahe Schorndorf – 2019 könnte der Fluss laut einer Idee von einem weißen Textilband verhüllt sein. Foto: Stoppel

Mit Kunstprojekten wollen die Gartenschaumacher die Rems inszenieren lassen. Doch in manchen Rathäusern gibt es Sorgen, dies könne für die Mitgliedsgemeinden teuer werden.

Remshalden - Ein weißes Band, das auf einer Länge von 40 Kilometern durch das Remstal gespannt wird, 80 Kunstwerke entlang des Remsradwegs, 16 von Architekten geplante Häuser auf den Anhöhen? Der Geschäftsführer der Remstalgartenschau, der Schorndorfer Kämmerer Thorsten Englert, hat im Remshaldener Gemeinderat am Dienstagabend etliche solcher Visionen anklingen lassen. Verschiedene interkommunale Projekte sind geplant, die ein verbindendes Element zwischen den 16 teilnehmenden Gemeinden darstellen sollen.

Auf einer Präsentation im Remshaldener Rathaus war ein weißes Band zu sehen, das über den Fluss gespannt ist. Zudem sollen 80 Kunstwerke aufgestellt werden, die zum Teil aus dem Fundus der Großen Kreisstädte stammen könnten – ein auswärtiger Kurator soll das steuern. Eine weitere Idee ist das sogenannte Landmarkenprojekt, in dessen Zuge 16 Architekten für jede Kommune ein weißes Gebäude planen sollen. Diese Bauten sollen an markanten Aussichtspunkten stehen und weithin sichtbar sein – ein Vorgriff auf die Internationale Bauausstellung in Stuttgart im Jahr 2027. Im Herbst soll die Ausschreibung beginnen, damit man im kommenden Jahr ins Planungsverfahren einsteigen könne, sagte Englert am Mittwoch.

Der Remshaldener Bürgermeister Stefan Breiter hört solche Visionen nicht gerne. Zwar stehe er zu 100 Prozent hinter der Gartenschau, betonte der Schultes. „Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung“ handle es sich bei der Remstalgartenschau aber nicht um eine Landesgartenschau, sondern um ein interkommunales Grünprojekt. Es gebe daher nicht die gleichen Fördertöpfe. Man solle daher „nicht reflexartig an Schwäbisch Gmünd und Öhringen denken, schon gar nicht an die Bundesgartenschau in Heilbronn“, mahnte Breiter. Manche Kommunen wollten auch „sparsam agieren“. In Remshalden habe man sich einen „beweglichen Deckel“ von 1,1 Millionen Euro gegeben, weitere Aktionen seien nur durch eine engagierte Bürgerschaft zu stemmen.