Die Geschwister Patrick und Fabienne Widera (links) haben in Degerloch geackert. Ihre Konkurrenten waren Brigitta und Gerhard Netta aus Koblenz sowie Claudia Mundinger aus Sinzheim. Foto: SWR-Pressestelle/Fotoredaktion

Im SWR-Fernsehen wird um die Wette gegärtnert, und Michael Ernst aus Hohenheim ist Juror. Im Interview plaudert er über die ungewohnte Rolle und worauf es im Garten ankommt. Die erste Folge des Dreiteilers wird am 11. Mai ausgestrahlt.

Hohenheim - Im Fernsehen wird um die Wette gekocht, gesungen, gemodelt, geflirtet und, und, und – jetzt auch gegärtnert. Das SWR-Fernsehen zeigt von dieser Woche an die dreiteilige Reihe „Mein Garten, Dein Garten: Wer ist der beste Gärtner im Südwesten?“: Drei Hobbygärtner-Teams kämpfen darum, den Titel für ihre grünen Daumen zu bekommen. Mit von der Partie ist ein Team, das ein Grundstück in Degerloch beackert – und von Michael Ernst dabei beurteilt wird. Der 55-Jährige leitet die Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft in Hohenheim.

Herr Ernst, was macht denn einen guten Gärtner aus?
In diesem Fall ging es um den Nutzgarten, nicht um ästhetische Gesichtspunkte. Am Ende stand auch eine Verkostung. Für die Teilnehmer haben sich Fragen gestellt wie: Was passt zu meinem Boden, was passt zu meinen Klimaverhältnissen? Kriterien für die Bewertung waren zudem Dinge wie die Fruchtfolge, das Wassermanagement oder das Düngen.
Michael Ernst als Juror Foto: SWR-Pressestelle/Fotoredaktion
Wie war es, Juror fürs Fernsehen zu sein?
Na ja, es war nicht ganz einfach, wer Gärten bewertet, bewertet auch Menschen, aber als Lehrer mache ich das ja ständig. Für das SWR-Format gab es bestimmte Kriterien und mit der Beurteilung floss auch eine fachliche Beratung mit ein. Es war spannend zu sehen, wie groß die Bandbreite ist, Dinge anzugehen. Es hat Spaß gemacht.
Sie reden die ganze Zeit in der Vergangenheit. Das heißt, es steht schon fest, welcher Gärtner gewonnen hat?
Ich darf Ihnen alles sagen, nur das nicht (lacht). Die Sendung wurde im Herbst 2015 abgeschlossen. Das TV-Team hat die Gärtner das Jahr über begleitet, ich persönlich kam erst am Ende dazu. Es ist geplant, das Format in diesem Jahr zu wiederholen. Auch wieder mit mir als Juror.
In der Pressemitteilung ist von indischen Netzgurken, Elefanten-Chilis und Aronia-Beeren die Rede. Mussten die Kandidaten besonders Exotisches anpflanzen, um Sie zu überzeugen?
Nein. Es war vorgegeben, dass die Teilnehmer ein Fruchtgemüse, eine Obstart und etwas „Knollengemüsiges“ anpflanzen sollen. Den Rest haben die Kandidaten selbstständig ausgewählt.
Gärtnern Sie selbst privat?
Ich habe einen Garten am Haus und einen ein bisschen weiter weg. Leider finde ich fürs Gärtnern nicht so viel Zeit, wie ich gerne hätte. Ich kümmere mich um Obst und Gemüse, meine Frau macht die Zierpflanzen. Zurzeit geht es vor allem um die Anzucht. Auf allen Fenstersimsen steht etwas.

Sendung im SWR-Fernsehen: