Thomas Monetha (rechts)hat als Betriebsstellenleiter des Gartenamtes im Fasanenhof ein Auge auf gepflegte Hecken. Foto: Sebastian Ostendorf

Ein Tag mit Thomas Monetha auf den Baustellen des Gartenamts Fasanenhof. Der Betriebstellenleiter halt dort ein Auge auf die Sauberkeit von öffentlichen Plätzen und Parks.

Fasanenhof - Thomas Monetha, der zuständige Betriebsleiter des Gartenamtes im Fasanenhof, lässt seinen Blick im Rohrer Park wandern. In mehreren hundert Meter Entfernung mähen seine Mitarbeiter die Wiesen. Eigentlich sei alles in bester Ordnung. Doch umherfliegende Bananenschalen rufen seinen Unmut hervor. Monetha hat auch schon einen mutmaßlichen Übeltäter ausgemacht. In der Nähe vespert eine Schulklasse. Aber der stellvertretende Amtsleiter lässt Gnade vor Recht walten. Er schmeißt das Obst selber in den nächsten Mülleimer. Ungehalten sei er aber schon, gibt er zu.

Monetha muss sich von Amts wegen mit Müllresten von der letzten Grillparty, ramponierten Statuen und Bürgerbeschwerden befassen. „Es ist ein Spagat zwischen Nachlässigkeit und Anspruch der Bürger“, sagt er. Monetha ist für den ganzen Betrieb und Ablauf zuständig. Mit 20 Mitarbeitern pflegt er 167 Grünflächen und 151 Spielplätze. Sein Bezirk reicht von Büsnau hinüber bis nach Heumaden. „Wir betreuen etliche tausend Quadratmeter. Die Arbeit geht bei der Fläche in die Knochen“, sagt er. Die Hauptaufgabe liegt in der Bestandspflege, Sicherheit und Sauberkeit. „Wir schaffen den Einklang zwischen Natur und Bürger“, umreißt Monetha die Ziele seines Amtes.

Hauptaugenmerk auf Flächen der Kategorie A

Der Rheinhesse macht aus seiner Herkunft keinen Hehl. Im Büro prangt der Fanschal FSV Mainz 05. In der Landeshauptstadt ist er auch geboren. Dort machte er seine Ausbildung zum Landschaftsgärtner. 1984 folgte die Meisterprüfung. Vier Jahre später siedelte er in die Region Stuttgart über. Seit 1991 ist er mittlerweile bei den städtischen Gärtnern: erst als Bauaufseher und ab 1992 als Betriebsleiter. „Der Beruf des Gärtners ist einer der schönsten, da man Entwicklungen verfolgen kann“, sagt er. Er bedauert, dass 60 bis 70 Prozent seiner Arbeit am Schreibtisch stattfinden.

Der Betriebsleiter lässt es sich dennoch nicht nehmen, eine Rundfahrt zu den Baustellen seiner Behörde zu machen. Schon die erste Station sei ein typisches Problem für das Gartenamt, erklärt Monetha. Im Vaihinger Stadtpark steht eine Eiche, mit einem tiefen Brandloch. Vier Angestellte des Gartenamtes sind an den Beeten um den Baum zugange. „Irgendwer hatte Feuerwerkskörper in den Baum gesteckt. Das Feuer und der Qualm zogen wie in einem Kamin“, sagt er. Damit müsse er sich eben herumschlagen.

Nicht unberührt von nächtlichen Partygängern blieb auch eine Statue im Park. „Die Skulptur mussten wir in den Anlagenteich verlegen. Sie war zu oft das Ziel von Vandalen“, erzählt er. Thomas Monethas Hauptaugenmerk liegt auf Flächen, die amtsintern unter die Kategorie A fallen. „Das sind repräsentative Plätze und Parks, die intensiv genutzt werden“, erklärt er. „Diese pflegen wir selber.“ Private Dienste kümmern sich um die B- und C-Flächen wie Streuobstwiesen und die Grünstreifen an Fahrbahnen.

Rückzugsgebiet und Naherholung

Am schlimmsten ist es meistens Montagmorgens. In den Parkanlagen lassen Besucher oft ihren Grill stehen und verschandeln die Sitzbänke. Gleichwohl hat der Rheinhesse auch mit der Akribie der Bürger zu tun. Deren Beschwerden flattern per Gelbe Karten aus dem Rathaus ein. „Wir stellen fest, dass eine Tendenz zur Übertreibung besteht. Manche Beschwerden stellen sich als harmlose Coladose heraus.“ Ein großes Thema ist das Laub. Manche Bürger hätten andere Ansichten über Pflege und gingen meist von ihrem eigenen Garten aus. „Wir können aber meist nicht so rasch ausrücken und mit unserem Personalstand Parks anstandslos in Schuss halten“, so der Betriebsleiter. Manchmal tue gegenseitiges Verständnis gut, fügt er hinzu. „Grünflächen werden in der mobilen Gesellschaft anders erlebt. Heute darf jeder sie betreten, obwohl sie vor 40 Jahren dafür nicht vorgesehen waren“, sagt er. Nach seinem Dafürhalten werten sie Städte auf und verbessern die Wohnqualität. „Parks sind Rückzugsgebiet und Naherholung“, so Monetha.

Auch am Marktplatz in Vaihingen ist ein Arbeiter des Amtes zugange. Er putzt ihn für das bevorstehende Stadtfest heraus. Die Hecken müssen zurechtgestutzt und die Beete gepflegt werden. „Vielen Menschen wollen in grünen Innenstädten leben. Die Zwiebeln für Krokusse und Tulpen sind aber nicht einfach so da“, betont Monetha. Seine Mitarbeiter pflanzen sie an, um solche Flächen zu schaffen. Die Bürger würden die Blütenpracht als natürlich gegeben ansehen, obwohl darin eine gehörige Portion Aufwand für seine Angestellte stecke, sagt Monetha.

Bei all der Plackerei habe die Arbeit aber auch ihre schönen Seiten. Die treten immer dann auf, wenn er oder seine Mitarbeiter zu den zahlreichen Aussichtsplattformen Richtung Schwäbischer Alb oder am Rande des Stuttgarter Kessels fahren müssen. „Mein persönliches Highlight ist der Santiago de Chile Platz“, erzählt Monetha. Am Degerlocher Aussichtspunkt tummeln sich die Touristen. „Die Aussicht in den Kessel entschädigt für manche Mühe“, gesteht der Landschaftsgärtner.