Romulo Feliciano Kuranyi, Bruder des Fußball-Profis, eröffnet in der Tübinger Straße eine Galerie. „Diese Galerie war für mich seit Jahren ein großes Ziel. Jetzt hat sich die Chance ergeben. Ich bin da angelangt, wo ich sein wollte“, sagt Kuranyi.
Stuttgart - Romulo wer? Romulo Kuranyi? Spielt der auch Fußball? Nein, der kleine Bruder von Ex-VfB-Profi Kevin Kuranyi kickt nicht. Aber der 25-Jährige war auch Leistungssportler. Er gehört zu den größten Sprint-Talenten der Leichtathletik-Abteilung des VfB Stuttgart. Romulo Feliciano Kuranyi war baden-württembergischer Jugendmeister über 100 Meter. Seine Bestzeit liegt bei 10,6 Sekunden. Er hätte also in der Leichtathletik Karriere machen können. Immerhin haftete den deutschen Sprintern lange Zeit das wenig schmeichelhafte Etikett an: „Die sind ja zum Davonlaufen.“
Aber Kuranyi junior entschied sich mit 16 gegen den Sport und erträgt heute lässig die Vergleiche mit dem Bruder, der derzeit in Moskau kickt. „Ich kenne es gar nicht anders. Und ich bin sicher nicht der Einzige, dem es so geht. Nehmen Sie doch mal Ralf Schumacher“, sagt er, „Ralf war selbst ein Weltklassepilot. Aber er blieb dennoch stets der kleine Bruder von Michael. Schumi hat einfach alles überstrahlt. Bei mir ist das ähnlich, aber das ist für mich kein Problem.“
Romulo Feliciano Kuranyi ist nur eines wichtig: als eigenständige Person wahrgenommen zu werden. Durch eigene Ideen und Projekte. Erst als Event-Manager, dann als Mode-Designer und zuletzt als Gastronom. Doch jetzt hat er sich der Kunst verschrieben. Romulo Kuranyi, der seit seiner Jugend malt, stellt seit knapp zwei Jahren seine Werke öffentlich aus – seine erste Ausstellung fand im Louvre in Paris statt, eine weitere in Rom.
Aber nun folgt sein neustes Projekt: eine Galerie in der Tübinger Straße 77, die an diesem Samstag (Beginn um 20 Uhr) öffnet. „Diese Galerie war für mich seit Jahren ein großes Ziel. Jetzt hat sich die Chance ergeben. Ich bin da angelangt, wo ich sein wollte“, sagt Kuranyi. Die Rofeku Art Gallery soll jedoch mehr sein als eine persönliche Plattform. „Ich will Talenten und Newcomern, aber auch Etablierten ein Forum bieten“, sagt er .
Mit der Serie „Kunst im Quartal“ will Kuranyi viermal im Jahr einem Künstler für drei Wochen die gesamten Räumlichkeiten seiner Galerie exklusiv zur Verfügung stellen. Unter den ersten Ausstellern werden ein Tattoo-Künstler und ein Designer sein.