Der Stuttgarter Galerist Klaus Gerrit Friese wechselt die Stadt und beginnt am 12. Mai seine Galeriearbeit in Berlin.
30 Jahre Stuttgart waren schön. Für mich und meine Künstler ist es jetzt Zeit, zusammen Neues anzufangen. Ich habe hier, wenn man das sagen darf, viel gemacht: viele gute international beachtete Ausstellungen, auch die Veranstaltungsreihe „Über Kunst“ gemeinsam mit Ihrem Haus. Und zum Schluss bleibt die Frage, was ich bewirken konnte. Berlin ist eine gute interessante Stadt, die auf Dauer ihre Bedeutung entwickeln und beweisen wird. Und ich will mich dort mit meinem Programm unter anderen Voraussetzungen beweisen.
Es heißt, viele verlassen die Hauptstadt. Was zieht Sie hin?
Die Konkurrenz der Galerien, die Lebendigkeit der Szenen, der Wunsch der Künstler, dort repräsentiert zu sein, die Realität, dass ich viele Sammler dort öfter sehen werde, weil sie nun mal öfter in Berlin als in Stuttgart sind. Und nicht zuletzt die Tatsache, dass ich mit meiner Galerie Umsatz nicht verlieren kann: Ich habe schon oft gesagt, dass ich hier in der Stadt Stuttgart vier bis fünf Prozent meines Jahresumsatzes mache.
Haben Sie noch einen Rat für Ihre Kollegen in Stuttgart?
Beteiligung einfordern. Zu wenig wird das Vorhandene geschätzt, gefördert und gelebt. Die Stuttgarter Galerienszene verdient Respekt. Erstaunlich, wie wenige begreifen, dass sich das auch durch Geld ausdrückt.
An diesem Mittwoch beginnt die Kölner Kunstmesse Art Cologne. Sie sind dabei. Was erwarten Sie sich von der Messe?
Ich habe auf der Art Cologne immer gut verkauft. Das muss ich auch; ich hoffe, es wird so sein wie in den vergangenen 30 Jahren. Denn diese Messe mit ihren Sammlern hat unter anderem die Arbeit in Stuttgart, so wie ich sie gestaltet habe, erst ermöglicht.
Am 12. Mai eröffnet die Galerie Klaus Gerrit Friese in Berlin (Meierottostraße 1) mit einer Schau zu Willi Baumeister. Zum Finale in Stuttgart (Rotebühlstraße 87) zeigt Friese aktuell Arbeiten auf Papier von Künstlern der Galerie. Mehr unter: www.galeriefriese.de