Chris Nägele stellt vom 25. November an ihre Werke aus. Foto: Thomas Krämer

In der Galerie Altes Rathaus in Musberg erstrahlen von Samstag, 25. November, an die Werke der Stuttgarter Künstlerin Chris Nägele. Und zwar wortwörtlich, denn sie arbeitet mit Licht – und mitunter mit feinem Humor.

Musberg - Eine Ausstellung in der Galerie Altes Rathaus Musberg an der Filderstraße 44 erhellt die dunkle Jahreszeit. Und das durchaus mit lokalem Bezug. Denn die Stuttgarter Lichtkünstlerin, die auf Einladung des Kulturkreis Leinfelden-Echterdingen ihr Schaffen in dem historischen Gebäude präsentiert, hat sich intensiv mit dem Ort beschäftigt, in dem sie ihre Arbeiten noch bis Mitte Dezember zeigt.

Und so leuchten an den Wänden die Wappen der einzelnen Stadtteile, jedoch separiert und damit in neuem Kontext. Die Fische von Musberg, der Löwe von Echterdingen, das Hufeisen von Leinfelden und das Geweih von Stetten. Entweder selbst oder mithilfe eines Glasbläsers hat Nägele die Motive eigens für die Ausstellung aus dünnen Glasröhren geformt und mit Edelgas gefüllt.

Ein Hingucker erinnert an Musberger Traditionen

Mit der Energie aus der Steckdose leuchten diese nun in Rot (Neon), Blau (Neon und Argon) – und das aufgebracht auf Sauerkrautpapier. Weitere Farben werden durch eine Beschichtung an der Innenwand der Röhren erzielt. Ein Hingucker ist ein weiß leuchtender „Besen“, hergestellt aus einer insgesamt 16 Meter langen Glasröhre und Reminiszenz an die Besenbindertradition Musbergs.

Grafische Lichtkunst-Arbeiten Nägeles bilden einen zweiten Teil der Ausstellung. Gleich im Eingangsbereich leuchten neun Formel-1-Strecken. „Ich bin kein Motorsport-Fan“, sagt die Kunsthistorikerin und Bildhauerin, die mittlerweile als freie Künstlerin in Stuttgart lebt. Aber ihr hätten die Formen gefallen. Andere Werke wie ein leuchtendes Paragrafen-Symbol mit der Textergänzung „das Danebengeschriebene“ lassen erkennen, dass Nägele mit Humor und einem Augenzwinkern auf die Welt schaut – denn Paragraf bedeutet übersetzt genau das. Deutlich wird das auch an „Handtüchern“, natürlich geformt aus Neonröhren. Und anstelle von Iris und Mohn „wachsen“ diese beiden Wörter aus zwei Blumenkästen – „die muss man nicht gießen“, sagt die Künstlerin schmunzelnd.

Mit einem Augenzwinkern auf die Welt schauen

Wolfgang Hauger war schon vor geraumer Zeit auf die renommierte Künstlerin aufmerksam geworden. „Ich bin selbst fasziniert von Lichtkunst und wollte das einmal zeigen“, so der Vorsitzende des Kulturkreises. Denn nicht nur die Kunstwerke selbst würden leuchten, sondern auch die Umgebung und der Betrachter.

Die Ausstellung mit der Lichtkunst von Chris Nägele beginnt am Samstag, 25. November, um 17 Uhr mit der Vernissage. Eine Einführung in die Werke gibt die Kunsthistorikerin Cornelia Buder. Die Ausstellung ist anschließend bis zum 17. Dezember samstags von 16 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 13 Uhr sowie nach Absprache geöffnet.