Nordirland feiert einen Sieg gegen Aserbaidschan. Foto: Getty

Nordirlands Fußballer sind auch nach der Europameisterschaft weiter erfolgreich. In der WM-Qualifikation liegt das Team von Trainer Michael O’Neill auf Platz zwei. Trotz der vier Tore gegen Aserbaidschan - den größten Jubel löste eine Kultfigur aus.

Belfast - Die nordirischen Fußball-Fans hatten im WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan schon genug Grund zum Jubeln. Doch so richtig laut wurde es im Windsor Park in Belfast in der 62. Minute, als ihre Kultfigur Will Grigg eingewechselt wurde. Das seit der EM berühmte Lied „Will Grigg’s on fire“ schallte durch das Stadion. Und der nur selten eingesetzte 25 Jahre alte Stürmer von Wigan Athletic durfte immerhin noch zwei Tore beim 4:0 der Nordiren gegen Aserbaidschan auf dem Feld erleben.

Durch den souveränen Erfolg gegen das zuvor noch unbesiegte Team von Aserbaidschan kletterte die „Green & White Army“ in der Gruppe C auf Platz zwei und ist damit nun Deutschland-Jäger Nummer eins. Nach der wundersamen Qualifikation für die EM in diesem Jahr hat Nordirland nun auch die WM 2018 in Russland fest im Blick.

„Ich denke, wenn man einmal Appetit bekommen hat, dann will man mehr“, sagte Nordirlands Trainer Michael O’Neill. „Das war ein wichtiger Sieg“, meinte der Coach, der sein Team bereits völlig überraschend zur EM in Frankreich geführt hatte. Dort waren die Nordiren in der Deutschland-Gruppe als Dritter weitergekommen und erst im Achtelfinale mit 0:1 am späteren Halbfinalisten Wales gescheitert.

„Unsere erfolgreiche Reise durch die EM-Qualifikation und dann all die Erlebnisse beim Turnier in Frankreich haben der Mannschaft sehr viel Selbstvertrauen gegeben“, sagte O’Neill. Mit sieben Punkten nach vier Partien liegen die Nordiren, die letztmals 1986 in Mexiko bei einer Weltmeisterschaft dabei waren, nun voll im Soll.

„Gegen Norwegen haben wir jetzt im März die Chance, einen direkten Konkurrenten auf sieben Punkte zu distanzieren“, sagte O’Neill bereits mit Blick auf die folgende Partie in vier Monaten. „Bis dahin wird noch viel Fußball gespielt, es ist aber gut, dass das Momentum auf unserer Seite liegt“, sagte Verteidiger Gareth McAuley.

„Solange wir Punkte sammeln, reiten wir auf dem Kamm der Welle und geben uns die Chance, auf dieser unglaublichen Reise wieder etwas zu erreichen“, sagte McAuley, der zum zwischenzeitlichen 2:0 traf. Die weiteren Treffer erzielten Kyle Lafferty, Conor McLaughlin und Chris Brunt. Für Aserbaidschan, das ebenfalls sieben Punkte auf dem Konto hat, waren es die ersten Gegentore überhaupt in der laufenden Qualifikation.

Wieder im Rennen um Platz zwei, der am Ende sehr wahrscheinlich zur Teilnahme an den K.o.-Spielen berechtigt, ist auch Tschechien. Beim 2:1 gegen Norwegen erzielten die Tschechen ihre ersten beiden Treffer in der laufenden Ausscheidungsrunde und haben nun fünf Punkte auf ihrem Konto. Michal Krmencik bei seinem Länderspieldebüt und Jaromír Zmrhal erzielten die Treffer für das Team von Trainer Karel Jarolím. Das Anschlusstor durch Joshua King war für die Skandinavier zu wenig.