Beobachtet von Kapitän Thomas Doser (links) trifft Jamie Miller (rechts) für den SV Fellbach zum zwischenzeitlichen 1:2 Foto: Patricia Sigerist

Der SV Fellbach dreht gegen die SpVgg Ludwigsburg einen 0:2-Rückstand, muss aber in der Nachspielzeit noch den Ausgleichstreffer zum 3:3-Endstand hinnehmen.

Fellbach - Für all jene, die nicht die Gelegenheit hatten, die vorherigen 23 Saisonspiele des SV Fellbach in der Fußball-Landesliga anzuschauen, hätte es eigentlich gereicht, am Samstagnachmittag zum Heimspiel gegen die SpVgg Ludwigsburg ins Max-Graser-Stadion zu gehen. Innerhalb einer Partie wurden da die gesamten Höhen und Tiefen der SVF-Mannschaft in dieser Spielzeit in höchst kompakter Form präsentiert. Nicht einmal eine Viertelstunde war gespielt, als die Gastgeber bereits mit 0:2 zurücklagen. Später gingen sie, nach einem regelrechten Kraftakt, mit 3:2 in Führung. Und dann, als Höhepunkt und negativer Schlussakkord des Dramas, mussten die Fellbacher mit zwei Akteuren in Überzahl in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich zum 3:3-Endstand hinnehmen.

Nach so einer Achterbahnfahrt innerhalb von nicht einmal zwei Stunden, fiel es auch dem Trainer Marco Fischer schwer, ein Fazit für das Gesehene zu ziehen. „Vor dem Spiel hätte ich ein Unentschieden gegen diese Spitzenmannschaft sofort unterschrieben. Nach diesem Spielverlauf weiß ich aber nicht mehr, ob ich eher lachen oder weinen soll“, sagte der Coach der Gastgeber, der in der vergangenen Saison noch als Übungsleiter bei den Ludwigsburgern unter Vertrag gestanden hatte.

0:2 nach 13 Minuten und zwei individuellen Fehlern

Zwei individuelle Fehler waren es, die den abstiegsgefährdeten SVF schon früh in Bedrängnis brachten. Den ersten nutzte der regionalligaerfahrene Ugur Yilmaz nach nicht einmal 120 gespielten Sekunden zur Gästeführung, elf Minuten später erhöhte Sascha Häcker mit seinem zwölften Saisontor auf 2:0. „Das macht einfach die Klasse dieser beiden Jungs aus. Die Ludwigsburger schießen in der ersten Hälfte zweimal aufs Tor, und beide Dinger sind drin“, sagte Marco Fischer und ergänzte: „So sehr ich mich über die Patzer geärgert habe, habe ich mich gefreut, dass sich meine Mannschaft aus dem Tief befreit und zurückgeschlagen hat.“ Jamie Miller per Kopf nach einem Freistoß von Enrico Mosca (39.) und nur eine Minute später Marco Schulz trafen noch vor der Halbzeit zum 2:2-Ausgleich.

Trotz doppelter Überzahl muss der SVF noch den Ausgleich hinnehmen

Und als dann Philipp Röseke eine Viertelstunde vor Schluss das 3:2 erzielte, waren die Fellbacher drei wichtigen Zählern im Abstiegskampf ganz nahe. Das Ganze auch deshalb, weil nur wenig später Patrik Ribeiro-Pais (77.) und Steffen Maaß (80.) jeweils mit Gelb-Rot vom Platz mussten und die Gäste die letzten Minuten zu neunt bestritten. Allerdings hatte der SV Fellbach seine Rechnung ohne Sascha Häcker gemacht. Der Ludwigsburger Torjäger verwandelte in der zweiten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter, nachdem er selbst gefoult worden war, zum 3:3-Endstand. „Wir haben selbst zu viele Chancen liegen gelassen und dem Gegner drei Tore geschenkt. Insgesamt müssen wir deshalb dieses Unentschieden akzeptieren“, sagte Marco Fischer, dessen Team weiter auf dem zwölften Platz liegt und sich damit in der Relegation für den Ligaverbleib beweisen müsste. SV Fellbach: Matsuoka - Miller, Doser, Marx, Mosca, Ackermann, Strohm, Hörterich, Binder, Röseke (86. Yalman), Schulz.