Marc-Nicolai Pfeifer bringt sich beim Drittliga-Absteiger ein. Foto: Stuttgarter Kickers

Der Diplom-Betriebswirt Marc-Nicolai Pfeifer ist seit rund einem halben Jahr kaufmännischer Leiter bei den zuletzt arg gebeutelten Stuttgarter Kickers. An Fellbach erinnert sich der 36-Jährige gern und besucht oft das Elternhaus in seiner Heimatstadt.

Stuttgart - Nach vorne schauen – für viele eine leicht dahingesagte Plattitüde, die man nicht selten auch von Profi-Fußballern nach Abpfiff zu hören bekommt. Marc-Nicolai Pfeifer hingegen lebt nach dieser Prämisse, in jeder Hinsicht. „Ich bin grundsätzlich ein sehr positiv denkender Mensch, denn damit erhöhen sich die Erfolgschancen“, sagt der 36-Jährige. Von besonderer Bedeutung ist diese Einstellung auch am Arbeitsplatz – insofern könnte Marc-Nicolai Pfeifer momentan genau der richtige Mann am richtigen Ort sein: Der studierte Diplom-Betriebswirt mit Fokus auf Sportmanagement ist seit Juli 2016 kaufmännischer Leiter für Finanzen, Marketing und Kommunikation beim Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers, der am letzten Spieltag der Saison 2015/2016 auf dramatische Art und Weise aus der Dritten Liga abgestiegen ist. „Natürlich wäre uns allen der Klassenverbleib lieber gewesen“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer. „Aber ich brachte schon bei den ersten Gesprächen im Frühjahr zum Ausdruck, dass ich den Job unabhängig von der Ligazugehörigkeit antreten würde.“

Einen Großteil seiner Kindheit und Jugend verbrachte Marc-Nicolai Pfeifer in Fellbach: Vor 30 Jahren zogen er und seine Familie aus Weilimdorf in den Ort, wo der Vater, Bruno Pfeifer, die Kappelberg-Apotheke direkt am Rathaus eröffnete – bis heute ist das Arzneimittelgeschäft fest im Ortskern verankert und eine wichtige Anlaufstelle für die Fellbacher. „Als Kind verbrachte ich viel Zeit mit meinen Brüdern und Freunden im Freien“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer, der die weiterführende Schule in Sommerrain besuchte. „Meine vielleicht schönste Erinnerung an die Kindheit ist, wie wir mittagelang auf dem Bolzplatz oder auf der Wendeplatte gekickt haben.“ Der Fußball spielte immer eine große Rolle im Leben des gebürtigen Ludwigsburgers. „Oft wurde ich von meinen Freunden als fußballverrückt bezeichnet“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer und lacht. „Aber da ist schon was dran: Wenn ich nicht auf dem Fußballplatz stand, spielte ich Fußball-Manager-Simulationen am Computer.“

So wuchs bereits in jungen Jahren das Interesse an alledem, was abseits des Platzes passiert. „Später hinderte mich eine Krankheit daran, weiter aktiv Fußball zu spielen“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer. „Umso mehr strebte ich daraufhin eine berufliche Karriere im Sportmanagement an.“ Während seines dualen Studiums lernte der Fellbacher die Kunst des Netzwerkens. „In dieser Zeit konnte ich einen umfangreichen Blick hinter die Kulissen werfen“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer, der unter anderen beim Branchenprimus FC Bayern München hospitierte. Über dieses Netzwerk und die Tätigkeit bei einem Sportartikelhersteller kam schließlich der Kontakt zu den Stuttgarter Kickers zustande. „Im Vorjahr wurde ich von Vereinsseite angesprochen“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer. „Und nach mehreren Gesprächsrunden stand für mich fest, dass ich hier mithelfen möchte.“

Viel Arbeit nach dem Abstieg aus der dritthöchsten Liga

Dass gleich in seiner ersten Saison in der Geschäftsführung mit der Bewältigung des Abstiegs aus der dritthöchsten Spielklasse eine schwere Aufgabe auf ihn warten würde, sei so zwar nicht geplant gewesen, aber Marc-Nicolai Pfeifer ist Optimist. „Natürlich ist das für alle im Verein nicht immer leicht, unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen“, sagt der 36-Jährige, dem eine erfolgreiche Jugendarbeit besonders am Herzen liegt. „Doch es ist wiederum auch eine große Chance, Dinge aufzubereiten und neu in Angriff zu nehmen.“ Insbesondere der Wegfall der Fernsehgelder stellt eine Herausforderung für den kaufmännischen Leiter und sein Team dar. „Aspekte wie Sponsoring, Merchandising und Zuschauerinteresse sind nun im Rahmen unserer Tätigkeit besonders im Fokus“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer. „So können wir operativ unseren Teil dazu beitragen, dass es mit dem Verein wieder aufwärts geht.“ Entscheidend sei hier auch eine gute Kommunikation und Gesprächskultur – sowohl innerhalb des Clubs als auch nach außen hin. „Wenn du kontinuierlich und nachhaltig als Team gute Arbeit leistest, wirst du irgendwann auch Erfolg haben. Davon bin ich felsenfest überzeugt“, sagt Marc-Nicolai Pfeifer, der momentan in Leonberg wohnt und auch heute noch oft das Elternhaus in Fellbach besucht.

Für den 36-jährigen Sportmanager und seine Tätigkeit bei den Stuttgarter Kickers gilt im Augenblick vor allem eines: „Optimistisch nach vorne schauen.“

Stuttgarter Kickers - Regionalliga

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