Aleksandar Kalic, Trainer des TV Echterdingen: „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.“ Foto: Baumann

Am ersten Landesliga-Spieltag nach der Winterpause geht es für den SV Bonlanden gleich um sehr viel: Der Tabellendritte empfängt an diesem Samstag den um fünf Punkte besseren Zweiten FC Heiningen. Auch der TV Echterdingen und Calcio Leinfelden-Echterdingen wollen gut aus den Startlöchern kommen.

Stuttgart - Nach dreimonatiger Winterpause rollt von diesem Samstag an in der Fußball-Landesliga, Staffel 2, wieder das runde Leder. Das Hauptaugenmerk der beiden Echterdinger Clubs im 17er-Feld gilt dabei dem Klassenverbleib. Für den SV Bonlanden geht es dagegen beim Auftakt fast schon um alles im Aufstiegsrennen.

SV Bonlanden: Verlieren ist verboten. Wenn die Filderstädter weiter von ihrer sofortigen Rückkehr in die Verbandsliga träumen wollen, muss die Elf von Trainer Klaus Fischer im Spitzenspiel dreifach punkten. Zu Gast ist der Tabellenzweite 1. FC Heiningen, der mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung zum Duell an die Humboldtstraße anreist. „Wenn wir dieses Spiel gewinnen, bleiben wir im Rennen“, sagt Fischer.

Allerdings plagen ihn Personalsorgen in seinem Kader, der im Winter durch die Abgänge der Offensivkräfte Egemen Altindil (VfB Oberesslingen) und Dominik Stankovic (Karriereende) sowie Patrick Lehmann (pausiert) auf 18 Spieler reduziert worden ist. Neuzugänge gibt es keine. Obwohl ihm in Fabio Lapeschi (Knieprobleme) und Mike Baradel (Bruch des Unterarms und Handgelenks) zwei routinierte Abwehrkräfte wohl längere Zeit nicht zur Verfügung stehen.

„Ich bin überzeugt, dass wir diese Ausfälle kompensieren können“, sagt Fischer, der noch einen Joker im Ärmel hat: Der ehemalige Kickers-Profi Bernd Eckhardt, in Bonlanden seit dieser Saison als Co-Trainer im Einsatz, hat zuletzt fleißig mittrainiert. Der ehemalige Torjäger steht Fischer als zusätzliche Option „Gewehr bei Fuß“.

TV Echterdingen: Bis drei Spieltage vor der Winterpause hatten die Gelb-Schwarzen aus Echterdingen im Konzert der Titelanwärter mitgemischt, ehe sie sich nach zwei ärgerlichen Niederlagen vorzeitig aus dem Kreis der Titelanwärter verabschieden mussten. Zwölf Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer TSV Weilheim, neun Zähler Vorsprung sind es bis zur Abstiegszone – das bedeutet sportliches Niemandsland. Eigentlich. „Doch die Liga ist in dieser Saison so ausgeglichen, jeder kann an einem guten Tag jeden schlagen“, sagt Coach Aleksandar Kalic, der deshalb „so lange wie notwendig“ den Blick in den Rückspiegel richten will.

Bargau, Calcio und Heiningen, so lauten die ersten drei Aufgaben für den Club vom Goldäcker. „In der Hinrunde haben wir gegen diese Teams nur einen Punkt geholt – diese Quote soll sich in den Rückspielen deutlich verbessern“, sagt Kalic, der als Saisonziel einen Platz unter den ersten fünf angibt. Aus personeller Sicht kann der Coach weiter mit seinem vertrauten Personal arbeiten. Unter der Rubrik „Zu- und Abgänge“ war in diesem Winter niemand zu verzeichnen. Zumindest fast: Der Langzeitverletzte Dennis Kühnle ist wieder fit und zurück im Kader wie auch Steffen Kind nach einem längeren Auslandsaufenthalt.

Calcio Leinfelden-Echterdingen: Clemente Peccerella ist zurück an seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Acht Jahre nachdem der heute 54 Jahre alte Fußballcoach wegen Streitigkeiten mit dem damaligen Präsidiumsmitglied Peter Kappes die Brocken hingeworfen hatte, hat der Trainerfuchs seit zwei Monaten wieder das sportliche Sagen beim Club mit den italienischen Wurzeln. Peccerella ist damit Nachfolger vom Meistertrainer Sascha Gavranovic, der sein Amt nach dem letzten Calcio-Auftritt im Jahr 2014 entnervt aufgegeben hatte und zum TSV Plattenhardt wechselte. Seine Hauptkritik: mangelnde Disziplin seiner Spieler.

Sportlich betrachtet ist die Mannschaft fraglos eine Bereicherung in der Landesliga – 24 Punkte nach 18 Spieltagen haben den Neuling auf den achten Tabellenplatz befördert. Jedoch: Insgesamt zwölf(!) Platzverweise stehen bislang für Calcio zu Buche, in der Fair-Play-Wertung ergibt das den letzten Platz. „Natürlich habe ich nach meinem Amtsantritt auch darüber mit meinen Spielern gesprochen“, sagt Peccerella, der anfügt: „Wir wollen gemeinsam mit einem künftig einwandfreien Auftreten von diesem Image wegkommen.“

Sportlich strebt er bei seinem Comeback in Echterdingen einen einstelligen Tabellenplatz an. Fünf Spielerabgängen stehen in diesem Winter fünf Neuzugänge gegenüber. Darunter befindet sich auch der mit Oberliga-Erfahrung ausgestattete Diamant Avdiu. Der Angreifer ist vom Verbandsligisten SV Böblingen zu Calcio gekommen.