Schöne Erinnerungen: Marco Calamita vor der Auberlen-Realschule Foto: Maximilian Hamm

Marco Calamita, 32, lebt in Fellbach und spielt für die Stuttgarter Kickers in der dritten Liga. Zurzeit kämpft er nach mehreren Verletzungen um seine Rückkehr auf den Platz; auch eine Rückkehr zum SVF schließt er nicht aus.

Fellbach - Als Marco Calamita an dem grünen Bolzplatz der Fellbacher Auberlen-Realschule vorbeiläuft, kommen Erinnerungen zurück: Hier hat der heute 32-jährige Italiener früher gekickt; vor dem Unterricht, in den Pausen, nach dem Unterricht. Marco Calamita war schon fußballbegeistert, als er im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie aus der früheren Provinz von Bari nach Fellbach gekommen ist, in der Bahnhofstraße drosch er den Ball gegen die Hofmauer. Nach einem halben Jahr in der Vorschule wechselte er in die Maicklerschule und anschließend in die Auberlen-Realschule. Sein erster Fußballverein war der SV Fellbach, bei dem er in der F-Jugend startete. Nach etlichen Stationen steht Marco Calamita heute im Kader der Stuttgarter Kickers in der dritten Liga, verbringt zurzeit aber die meiste Zeit in der Reha. Nach mehreren Verletzungen kämpft der offensive Mittelfeldspieler mit Wohnsitz in Fellbach nun um die Rückkehr auf den Fußballplatz.

Bis zur E-Jugend blieb Marco Calamita beim SV Fellbach, anschließend zog es ihn in die Jugendmannschaften der Stuttgarter Kickers und des VfB Stuttgart, mit dessen U-19-Team er im Jahr 2001 den Junioren-Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewann. Seine folgenden Stationen lauteten: SC Verl, SV Elversberg, 1. FC Kaiserslautern II, SV Wehen Wiesbaden, SC Pfullendorf, Wacker Burghausen, Eintracht Braunschweig und VfR Aalen. In Aalen lief es zunächst gut für Marco Calamita, bis ihn im Oktober 2011 ein Kreuzbandriss im rechten Knie für lange Zeit aus der Bahn warf. Die Mannschaft des VfR Aalen stieg zwar in jener Saison in die zweite Bundesliga auf, Marco Calamita jedoch kam nicht mehr richtig zum Zug.

Im Herbst 2013 war er arbeitslos, trainierte ab und zu beim SV Fellbach, bei dem sein Bekannter Markus Kärcher als Trainer fungierte. Schließlich überzeugte er aber im Probetraining bei den Stuttgarter Kickers und unterschrieb bei ihnen einen Vertrag bis Juni 2016. Mit ihm kam in der Rückrunde der Aufschwung beim Drittligisten, und auch in der darauffolgenden Saison lief es zunächst gut. Doch ein Außenmeniskusriss im rechten Knie sowie ein Knorpelschaden warfen ihn im Frühjahr 2015 erneut zurück. Auch seine Mannschaft hat es in der nächsten Spielzeit deutlich zurückgeworfen, der Aufstiegsanwärter hat sich zu einem Abstiegskandidaten in dieser Runde entwickelt. Und Marco Calamita? Ein Sehnenteilabriss im rechten Oberschenkel vom Oktober 2015 und dessen Folgen hindern ihn nach wie vor am Mitspielen. Erst vor Kurzem wollte er im Oberliga-Team des Vereins aus Degerloch auf das Spielfeld zurückkehren, doch Schmerzen haben das verhindert.

Nun plant Marco Calamita sein Comeback im März, bis dahin verbringt er ein paar Stunden täglich in der Reha-Welt des VfB Stuttgart und beim Physiotherapeuten. Nach wie vor verfolgt der Fußballprofi das Geschehen rund um den SV Fellbach in der Landesliga. „Schade, dass der Verein es nicht noch weiter nach oben schafft“, sagt Marco Calamita, der ja beim SVF seine Karriere begonnen hat. Damals bei den Trainern Anita und Dieter Pfisterer. Gleich bei seinem ersten Turnier wurde er als bester Spieler ausgezeichnet. Der Anfang seiner Fußballzeit. Später sollten eine Einladung zu einem Lehrgang bei der deutschen U-19-Nationalmannschaft und eine Anfrage vom italienischen Erstligisten Udinese Calcio folgen. Dass er damals nicht die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hat, bezeichnet Marco Calamita heute als großen Fehler. Vielleicht hätten sich ihm noch weitere Möglichkeiten geboten.

Jetzt hofft der 32-Jährige zunächst auf eine baldige Genesung, er würde ja ganz gern über diese Saison hinaus bei den Stuttgarter Kickers bleiben. Das Ziel von Marco Calamita war immer, so hoch wie möglich zu spielen. Jetzt aber, zum Ende seiner Profikarriere hin, denkt er vermehrt an die Zeit danach. Beim VfB Stuttgart hat er damals parallel zum Fußball eine Ausbildung zum Bürokaufmann angefangen. Das kann er sich heute nicht mehr so recht vorstellen – eine Rückkehr zum SV Fellbach dagegen schon. „Diese Stadt hat mir immer sehr viel bedeutet“, sagt Marco Calamita, sie ist zu seiner zweiten Heimat geworden. Es gab früher auch schon lose Kontakte zum SV Fellbach, eine Station als Spielertrainer schließt er für die Zukunft nicht aus, ganz nach dem Vorbild von Markus Kärcher. Es wäre eine Rückkehr zu den Anfängen seiner Fußballkarriere, die zu Beginn der 1990er Jahre auf dem grünen Bolzplatz der Fellbacher Auberlen-Realschule und in der F-Jugend des SV Fellbach begonnen hat.