Der FSV Mainz 05 und die TSG 1899 Hoffenheim haben sich am Freitagabend einen müden Kick geliefert. Folgerichtig das Ergebnis: 0:0. Foto: dpa

Ein Spitzenspiel sieht anders aus. Folgerichtig hatten weder Mainz 05 noch die TSG Hoffenheim es verdient, wenigstens über Nacht Tabellenführer der Fußball-Bundesliga zu sein. Ein langweiliges 0:0.

Ein Spitzenspiel sieht anders aus. Folgerichtig hatten weder Mainz 05 noch die TSG Hoffenheim es verdient, wenigstens über Nacht Tabellenführer der Fußball-Bundesliga zu sein. Ein langweiliges 0:0.

Mainz - Mit einer uninspirierten Nullnummer im Verfolger-Duell haben Mainz 05 und 1899 Hoffenheim die vorübergehende Tabellenführung im Gleichschritt verpasst. Ohne ihren verletzten Topstürmer Shinji Okazaki mussten sich die Rheinhessen am Freitagabend mit einem 0:0 gegen die punkt- und torgleichen Hoffenheimer bescheiden. 28 729 Zuschauer sahen zum Auftakt des 6. Spieltages der Fußball-Bundesliga eine schwache Partie. Mit jeweils zehn Punkten und 9:5 Toren rückten beide Teams auf den zweiten Platz hinter Tabellenführer Bayern München (11) vor, der am Samstag beim 1. FC Köln antritt.

„Beide Mannschaften haben sich heute neutralisiert. Die Defensiv-Verbünde haben ihre Aufgabe richtig gut gelöst“, analysierte Mainz-Manager Christian Heidel treffend am „Sky“-Mikrofon. „Das 0:0 war gerecht, es war eher ein kämpferisches Spiel“, sagte Hoffenheims Adam Szalai, der früher für Mainz stürmte. „Es hatte keiner verdient, als Sieger nach Hause zu gehen. Die Highlights könnte man in 30 Sekunden zusammenschneiden“, gab auch Niko Bungert zu.

Eine Hiobsbotschaft gab es für die seit März zu Hause ungeschlagenen Mainz kurz vor dem Anpfiff. Okazaki, mit fünf Treffern bislang der Bundesliga-Topangreifer, fiel wegen einer Wadenverhärtung aus. „Es ist unfassbar, wie viele Schläge er in 90 Minuten bei der Eintracht von Carlos Zambrano aushalten musste“, hatte 05-Trainer Kasper Hjulmand noch am Tag vor dem Spiel über seinen „Samurai“ und das 2:2 bei Eintracht Frankfurt gesagt.

Für Okazaki rückte Allagui in die Spitze

Für Okazaki rückte Sami Allagui in die Spitze, Christoph Moritz ersetzte Yunus Malli. Erstmals in dieser Saison spielte Mainz mit einem 4-3-3-System. Bei Hoffenheim stand Pirmin Schwegler für Jannik Vestergaard in seinem 150. Bundesligaspiel auf dem Platz. Für den früheren Mainzer Adam Szalai stürmte Anthony Modeste von Beginn an. Abwehrchef Ermin Bicakcic (Muskelfaserriss), Verteidiger Jin-Su Kim (Asien-Spiele) und Mittelfeldspieler Sejad Salihovic (Fleischwunde) fehlen den Kraichgauern weiterhin.

Beide Teams ließen mit frühem Pressing wenig Torraumszenen zu. Anthony Modeste tauchte nach zehn Minuten und einem Steilpass frei vor Loris Karius aus, der den Schuss aber entschärfte. Mainz und Hoffenheim neutralisierten sich mit ähnlichem Spielsystem gegenseitig, so blieb es bei wenigen Einzelaktionen wie dem abgefälschten Distanzschuss von Junior Diaz (19.) oder einem weiteren Schuss von Modeste. Nach einer guten halben Stunde musste sich Karius nach einem Schuss von Roberto Firmino mächtig strecken. Den anschließenden Eckball köpfte Niklas Süle über das Tor.

Im Mainzer Angriff hingegen herrschte Flaute, Okazaki fehlte an allen Ecken und Enden. Bei der ersten gelungenen Kombination wurde es aber gleich gefährlich. Filip Djuricic versuchte einen Heber gegen den herausstürzenden Oliver Baumann, der den Ball noch erwischte. Beide Teams schenkten sich wenig, entwickelten kaum Torgefahr oder sehenswerte Kombinationen.

Nach der Pause nahm die Partie etwas mehr Fahrt auf. Firminho und auf der Gegenseite BVB-Leihgabe Jonas Hofmann hatten gute Möglichkeiten, der Brasilianer traf nach einer Stunde per Kopf sogar den Außenpfosten. Das Spiel blieb zäh. Die meiste Aufregung gab es noch bei der Einwechslung von Szalai aufseiten der TSG Hoffenheim: Der Ex-Mainzer wurde mit einem Pfeifkonzert bedacht.

Auch in der Schlussphase passierte nicht mehr viel; beide Mannschaften scheuten das Risiko und schienen Angst vor dem entscheidenden Fehler zu haben. Mainz bleibt der Trost, 2014 mit nur fünf Gegentoren so wenige Treffer im heimischen Stadion wie kein andere Bundesligist kassiert zu haben.