Sebastian Mannström trauert zwei verschenkten Punkten hinterher. Foto: Baumann

Mannström und Sene treffen, doch Abwehrfehler ermöglichen dem SSV Ulm 1846 den Punktgewinn. Am Ende ist die Enttäuschung groß.

Stuttgart - Die einen schlugen nach dem Abpfiff die Hände vors Gesicht, andere Spieler des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers sackten enttäuscht zu Boden. Auch beim 3:3 (2:1) im turbulenten Derby gegen den SSV Ulm 1846 hatten die Blauen zwei Punkte verloren, weil sie sich in der Hintermannschaft haarsträubende Fehler leisteten. „Wenn man drei Tore schießt, darf man keine Punkte verlieren“, sagte Kicker-Kapitän Daniel Schulz. Der erfahrene Neuzugang war vom Zweitligisten SV Sandhausen geholt worden, um die Abwehr zusammenhalten. Warum es wieder einmal nicht funktionierte? „Wenn ich das wüsste. . .“, knurrte der Innenverteidiger und trottete mit hängendem Kopf in die Kabine. Die Ulmer feierten den Punktgewinn vor 3670 Zuschauern im Gazistadion wie einen Sieg. Im Mittelpunkt: Joker Janik Michel. Der ehemalige Torjäger des FC Gärtringen erzielte für Ulm eine Minute vor Schluss das 3:3. Auch für den 2:2-Ausgleich (74.) war Michel zuständig.

Dabei hatte nach dem 3:2 der Kickers durch einen Alleingang des eingewechselten Saer Sene (77.) von der Mittellinie aus alles nach dem zweiten Saisonsieg ausgesehen. „Ich bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber die Art und Weise, wie wir heute eine Struktur im Spiel hatten, überzeugte mich“, sagte Kickers-Coach Alfred Kaminski. Und die Abwehrschnitzer? „Klar, diese individuellen Aussetzer müssen wir schnellstmöglich abstellen.“

Der überragende Mannström muss vorzeitig vom Platz

Im sechsten Saisonspiel waren die Blauen zum fünften Mal früh in Rückstand geraten. Nach einem Fehler von Volkan Celiktas stand Luca Graciotti frei vor dem Tor – 1:0 für den Aufsteiger (3.). Die Blauen ließen sich nicht beirren und trafen zum 1:1 (15.). Nach einem weiten Einwurf von Ryan Malone fackelte Sebastian Mannström (27) nicht lange. Der überragende Neuzugang vom FC Inter Turku setzte vor der Pause noch einen drauf: Mit einem satten Linksschuss erzielte der technisch starke Finne das 2:1 ( 32.). In der 60. Minute verpasste Mannström nach Vorarbeit des pfeilschnellen Marco Koch sogar das 3:1.

Fünf Minuten später war für ihn Feierabend: Mannström musste mit Oberschenkelproblemen vom Feld. „Danach lief es nicht mehr so rund, wir ließen uns zu tief fallen“, analysierte Sportdirektor Michael Zeyer. Die nächsten zwei Spiele müssen die Blauen auswärts bestreiten: An diesem Dienstag geht es zum FC Homburg am darauf folgenden Samstag zu TuS Koblenz.