Panda-Dame Haizi ist mit umgerechnet 80 Jahren die weltweit älteste Panda-Mutter. Foto: AFP

China und Frankreich freuen sich über Nachwuchs im Pandagehege. In China gebar Panda-Dame Haizi Zwillinge. Außerdem brachte erstmals eine gefangene Bärin in der Wildnis Nachwuchs zur Welt. In Frankreich rechnet man ebenfalls mit der Geburt von Pandazwillingen.

Peking - Eine 23 Jahre alte Panda-Dame hat in China Zwillinge zur Welt gebracht. Wie das chinesische Forschungs- und Schutzzentrum für Große Pandas am Donnerstag mitteilte, ist Haizi mit ihren umgerechnet 80 Menschenjahren die älteste Panda-Mutter der Welt. Demnach sollte sie ihren Ruhestand in einem Nationalpark im Südwesten Chinas verbringen. Überraschend ließ sie sich auf ein Blind Date mit einem interessierten Panda-Männchen ein - vier Monate später sind nun die Kleinen da. Haizi brachte die Zwillinge, ein Männchen und ein Weibchen, vergangenen Sonntag im Wolong Nationalpark in der südwestlichen Provinz Sichuan zur Welt. „Normalerweise bekommen Pandas nach dem 20. Lebensjahr keine Kinder mehr“, teilte Panda-Experte Li Desheng von dem Forschungszentrum mit. Haizis Erfolg zeige, wie weit die Forschung und Pflege von Pandas in China fortgeschritten sei.

Durchbruch in der Panda-Aufzucht

Die Zwillinge sind nicht die einzige Sensation in Peking. Vergangenen Montag hat China erstmals ein Neugeborenes präsentiert, das von einem wild lebenden Vater und einer Mutter in Gefangenschaft abstammt. Das nur handtellergroße Junge wurde in der Provinz Sichuan im Südwesten des Landes vorgestellt. Seine Mutter ist die 15-jährige Pandabärin Cao Cao, die zur Paarung vorübergehend im Wald ausgesetzt wurde. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua gibt es weltweit nur 471 Pandas in Gefangenschaft, während die Zahl der freilebenden Bären auf knapp 2000 geschätzt wird.

Frankreich erwartet Zwillinge

Auch Frankreich darf sich bald über schwarz-weißen Nachwuchs freuen. Am Freitag oder Samstag soll die Panda-Dame Huan Huan im Zoo von Beauval ebenfalls Zwillinge auf die Welt bringen, eine Premiere. Im Panda-Haus wird auf vier Großbildschirmen die „Saga“ der 2012 von China ausgeliehenen Großen Pandas Huan Huan und Yuan Zi nacherzählt. Nach der Geburt sollen auch Aufnahmen des großen Moments und Bilder der Mutter mit ihren Babys gezeigt werden. Huan - auf Deutsch: die Fröhliche - verbringt die letzten Tage ihrer Schwangerschaft im Inneren, rund um die Uhr von fünf Kameras und einem Mikrofon überwacht. Die Zwillingsschwangerschaft ist für die Tierärzte Grund zur Freude, aber auch Anlass zur Sorge. Denn Pandamütter verstoßen in freier Wildbahn nach einer Zwillingsgeburt das Baby, das sie für das schwächere halten. Als Paten für die beiden Pandababys sind, so will es der Brauch, Frankreichs Première Dame Brigitte Macron und Chinas First Lady Peng Liyuan vorgesehen.

Niedrige Geburtenraten bei Pandas

So viele Geburten auf einen Schlag stellen eine Ausnahme dar. Die Geburtenraten bei Pandas sind sonst eher niedrig. Die Bären gelten als ausgesprochene Sex-Muffel.