Frozen Yogurt ohne Toppings: unschuldig weiß und kalorienarm Foto: Pinkberry

Kalt und weiß: Die neue Schleckkultur namens Frozen Yogurt erobert nun auch Stuttgart.

Stuttgart - "Frozen Yogurt" heißt der neue Kulinariktrend für den Sommer. Dass das mehr als bloß gefrorener Joghurt ist, kann man jetzt auch in Stuttgart nachprüfen.

Was mussten wir schon alles mitmachen: Smoothies, diese dicken Fruchtsäfte, Cupcakes, die kleinen Törtchen, die aussehen wie aufgemotzte Muffins, Sushi, asiatische Nudeln im Pappkarton. Der jüngste kulinarische Trend ist perfekt für heiße Sommertage und nennt sich "Frozen Yogurt". Wie so oft kommt er aus Amerika, dem Land der unbegrenzten Gaga-heiten.

Viel mehr als kalter Joghurt

Übersetzt heißt der Name schlicht gefrorener Joghurt. Doch so einfach, wie es klingt, ist der eiskalte Trendsnack natürlich nicht. "Frozen Yogurt" ist viel mehr als nur kalter Joghurt. Was es ausmacht, sind die Toppings und Saucen. Die Kombinationsmöglichkeiten mit Obst und Nüssen, Sirup und Marshmallows oder Keksen sind unendlich. Das wird klar, wenn man beispielsweise die Gelateria im Stuttgarter Süden betritt, die zum Café Kaiserbau gehört. An einem sonnigen Sonntag stehen die Menschen bis hinaus auf den Marienplatz Schlange. In der Sehnsucht nach ein paar Bollen Eis. Oder eben nach einem Becher "Frozen Yogurt". "Wir waren die ersten in Stuttgart, die Frozen Yogurt im Angebot hatten", sagt Inhaber Francesco Troiano. Entdeckt hat er den Trend allerdings nicht in den USA, sondern in Italien. "Dort werden die Verkaufsstellen Yogurteria genannt", sagt er. Die Eisalternative gäbe es dort schon seit fünf, sechs Jahren.

Am Marienplatz wird seit 2009 "Frozen Yogurt" verkauft. Die riesige Joghurt-Maschine thront hinter der Glasvitrine mit den Schalen voller Eis. Schon hier ist jeder Gast überfordert. Neben den Klassikern wie Vanille, Zitrone oder Erdbeer gibt es auch Quark-Balsamico, Torrone, Cookies, Karamel mit Fleur de Sel, Avocado-Limette, Holunderblüte oder Aperol Spritz im Angebot. Der neue Trend, der süß-säuerliche Joghurt, wird ebenfalls in unterschiedlichen Varianten angeboten: Mango und Chili, Erdbeer und Minze, Rhabarber und Haselnüsse, Waldmeister und Banane oder Pfirsich und Himbeermus. Am Anfang hat Troiano Frozen-Yogurt-Probiererle ausgegeben und dachte sich, "das isst sonst kein Mensch".

Frozen Yogurt gibt's in den USA schon seit den 70ern

Die sonst so skeptischen Schwaben sind inzwischen von der eiskalten Erfrischung überzeugt. "Die Angebote mit frischem Obst werden sehr gut angenommen", sagt Troiano. Jeden Monat wechselt die Karte, die auf der großen Schiefertafel hinter dem Tresen geschrieben steht. Das Früchteangebot variiert je nach Saison. Wenn man den "Frozen Yogurt" als eine eigene Sorte zählt, werde es inzwischen besser verkauft als Eis, sagt Troiano. An einem Wochenende gehen schon mal an die 60 Liter weg.

Die Basis von "Frozen Yogurt" besteht aus Milch, Joghurt und Zucker. Doch auf die richtige Mischung kommt es an. Im kleinen schicken Laden "Yo2Go" in der Calwer Straße bietet Thomas Vollrath seit Oktober 2010 die Becher mit den eiskalten Cremes an. Elektronische Musik läuft im Hintergrund. Der schlauchartige Laden sieht eher aus wie eine coole Bar als eine klassische Eisdiele. "Im Moment ist Frozen Yogurt noch ein Geheimtipp", sagt Vollrath. Doch immer wieder staunt er über seine Gäste, die schon in Los Angeles, Dubai, Shanghai und Berlin "Frozen Yogurt" gegessen haben. Und das schon vor langer Zeit. In Amerika und auch in Israel begann die Frozen-Yogurt-Welle bereits in den 70er und 80er Jahren. Eine der bekanntesten Ketten heißt Pinkberry und hat in Kalifornien und anderswo in Amerika über 100 Filialen.

Kalorienärmer als Eis

Jetzt ist der Trend auch bei uns. Neben dem Yo2Go in der Calwer Straße, gibt es neuerdings auch das BerryKiss (Marienstr. 1). Hier muss man sich zwischen Yogurt "Natural" oder "Vanilla" entscheiden und packt Toppings wie frische Früchte, Walnüsse, Kokoschips, Schokoraspeln, Gummibärchen oder Smarties, sowie flüssige Toppings wie Himbeer- oder Karamellsauce obendrauf.

Diese Eisvariante ist säuerlicher und vor allem kalorienärmer, da kein bisschen Sahne oder Eigelb verwendet wird. "Frozen Yogurt hat nur ein Drittel der Kalorien eines normalen Vanilleeis", sagt Thomas Vollrath vom Yo2Go. Die Krönung aber sind die Saucen und das Topping. Die Geschmacksvarianten sind groß: von schokoladig über fruchtig bis hin zu einfach nur süß, wenn man etwa Mini-Marshmallows mit Marshmallowsauce kombiniert. Das macht die eingesparten Kalorien wieder wett.

Gelateria Kaiserbau, Marienplatz 12, S-Süd

Yo2 Go, Calwerstr. 43, S-Mitte

Berrykiss, Marienstr. 1, S-Mitte