Derzeit liegen die Spargelpreise höher als im Vorjahr: So kostete ein Kilo weißer Spargel in der ersten Maiwoche im Schnitt 6,74 Euro Foto: dpa

Wer abgepackten Spargel im Supermarkt oder in Discounter kauft, sollte genau hinschauen: Viele Stangen liegen schon länger als sie sollten oder zeigen Schimmelstellen. Das zeigt ein Test der Verbraucherzentrale.

München/Stuttgart - Faulig, von Pilzen befallen oder einfach nur trocken: Oft ist Spargel, der verpackt in Supermärkten und Discountern verkauft wird, nicht mehr frisch, warnt derzeit die Verbraucherzentrale Bayern. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Gemüse aus konventionellem oder ökologischem Anbau stammt.

Die Verbraucherschützer hatten dies bei einem Testkauf von 25 Spargelpackungen, die sie von Experten des bayrischen Landwirtschaftsministeriums haben untersuchen lassen, festgestellt. Mehr als die Hälfte der Proben erhielt dabei hinsichtlich Frische die Schulnote vier oder schlechter. 14 Produkte erfüllten nicht die Qualitätskriterien der angegebenen Handelsklasse.

Doch auch wenn der Test nur im Freistaat durchgeführt wurde, so gilt die Empfehlung, beim Kauf von verpacktem Spargel genau hinzuschauen, auch für andere Bundesländer, heißt es bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Wir wollen nicht generell von verpacktem Spargel aus Supermärkten abraten“, sagt die Verbraucherschützerin Holzäpfel. Doch häufig wird es den Kunden gerade bei den Plastikverpackungen schwer gemacht, sich von der Qualität des Gemüses zu überzeugen. Viele Packungen erlauben nur einen eingeschränkten Blick auf die Ware, so die Erfahrung der Verbraucherschützer.

In Baden-Württemberg gibt es noch keine Beschwerden

Immerhin: Beanstandungen oder Beschwerden hinsichtlich der Frische der im Land angebotenen Spargel gab es in diesem Jahr noch keine, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. Auch beim Veterinäramt Stuttgart, das die Lebensmittelkontrollen in und um die Landeshauptstadt vornimmt, sind keine Meldungen eingegangen.

„Nach unseren Erfahrungen schauen die Kunden aber in der Spargelzeit schon genau hin, wenn sie Spargel kaufen“, sagt der Leiter der Dienststelle für Lebensmittelkontrollen, Thomas Stegmanns. So gab es in den vergangenen Jahren immer mal wieder Beschwerden über scheinbar mangelnde Hygiene beim verkauf oder fehlerhafte Herkunftsangaben.

Spargel muss vor dem Verzehr gewaschen und geschält werden

Wie frisch ein Spargel ist, lässt sich nach Angaben der Verbraucherzentralen am besten an der Schnittstelle beurteilen. Sind die Enden trocken, strohig oder bräunlich verfärbt, deutet dies auf überlagerte Ware hin. Grün verfärben sich die Spargelköpfe, wenn sie zu lange dem Tageslicht ausgesetzt waren. Solchen Stangen mangelt es ebenfalls an Frische. Riecht der Spargel unangenehm, so sollte man ihn keinesfalls kaufen. Grundsätzlich sollte das Gemüse vor dem Verzehr gewaschen und geschält werden. Auch die Enden gehören abgeschnitten.

Derzeit liegen die Spargelpreise höher als im Vorjahr: So kostete ein Kilo weißer Spargel in der ersten Maiwoche im Schnitt 6,74 Euro. Gegenüber der Vorwoche waren das 70 Cent weniger, jedoch im direkten Vergleich mit derselben Woche des Vorjahres rund 23 Prozent Aufschlag. „Wir hängen aber diese Saison witterungsbedingt etwa zwei Wochen zurück“, sagt Michael Koch von der Bonner Agrarmarkt Informations-Gesellschaft Ami.