Das neue Frontdesign des Yaris orientiert sich an der X-Optik des Aygo. Foto: Hersteller

Der überarbeitete Yaris rollt mit neuem Gesicht und mehr Ausstattung nach wie vor auch als einziger Kleinwagen mit Benzin-Elektro-Antrieb zum Händler.

Wer hätte das gedacht? Der Yaris war im vergangenen Jahr mit 20 000 Modellen der meistverkaufte Toyota in Deutschland. Kaum weniger überraschend: 40 Prozent davon orderten ihn mit Hybridantrieb. Den Anteil will Toyota nun sogar auf knapp die Hälfte steigern, wenn ab 30. August die überarbeitete Version zu Preisen ab 11 990 Euro (3-Türer) beim Händler steht. Etwas flotter gestaltet und mit mehr Ausstattung soll der Polo-Konkurrent dann 'nicht nur den Verstand unserer Kunden erreichen, sondern auch ihr Herz erobern', so der europäische Yaris-Produktmanager Alessandro Massimino.

Für mehr 'emotionale Anziehungskraft' der dritten Yaris-Generation soll dabei vor allem das neue Frontdesign sorgen. Es lehnt sich stark an die X-Optik des gerade eingeführten Kleinstwagen Aygo an, zwar nicht ganz so aufdringlich, aber dennoch mit erfrischendem Touch. Auffällig sind außerdem der großflächige trapezförmige Lufteinlass, die neuen Scheinwerfer, je nach Version mit LED-Tagfahrlicht, sowie neue Heckstoßfänger und LED-Rückleuchten. An den Dimensionen änderte sich nichts. Nach wie vor bietet der 3,95 Meter lange Kleinwagen als 3- oder 5-Türer bequem Platz für vier Personen plus 286 (bis 786) Liter Gepäck.

Vermeidung von farbigen oder Deko-Elementen

Der Innenraum wurde ebenfalls aufgemöbelt. Verbesserte Materialien, eine üppigere Ausstattung sowie mehr Gestaltungsoptionen sollen eine höhere Wertigkeit verleihen. Der erste Eindruck ernüchtert allerdings. Zwar gibt es ein aufgeräumtes Cockpit mit übersichtlicher Instrumentenkonsole, ein hinterschäumtes Armaturenbrett und 7-Zoll-Bedienmonitor (mit Multimediasystem Touch2), doch billiges Hartplastik in den Türinnenverkleidungen, eine 80er-Jahre-Automatik-Schaltkulisse (Serie beim Hybrid), keine Komfortblinker sowie die konsequente Vermeidung von farbigen oder Deko-Elementen sorgen für eine eher triste Anmutung. Für den Antrieb stehen nach wie vor zwei Benziner, ein Diesel sowie das Hybridmodell bereit.

Wie bisher startet der Yaris mit dem 69 PS/51 kW starken 1-Liter-Dreizylinder, der gründlich überarbeitet nach EU-Norm nur noch 4,1 Liter (95 g/km CO 2 ) verbrauchen soll. Daneben gibt es den 1,33-Liter-Vierzylinder mit 99 PS/71 KW (ab 15 990 Euro, nur 5-Türer) sowie den 1,4-Liter D-4D-Diesel mit 90 PS/66 kW (15 240 Euro). Nach wie vor einzigartig im Kleinwagensegment ist der Yaris Hybrid, der ab 17 300 Euro in der Liste steht. Bei dem Antriebszwitter aus 1,5-Liter-Vierzylinder und Elektromotor mit einer Systemleistung von 100 PS/74 kW entscheidet das sogenannte leistungsverzweigte Hybridsystem darüber, wann elektrisch, wann mit Verbrenner oder mit beidem gefahren wird. Unterm Strich soll so durch eine verbesserte Rückgewinnung der Bremsenergie ein Schnitt von 3,3 Litern auf 100 Kilometer (75 g/km CO 2 ) rauskommen.

Bei unseren Testfahrten in der Düsseldorfer City, im städtischen Spurenwedeln durchaus flott unterwegs, waren es am Ende gut einen Liter mehr. Immer noch ein guter Real-Wert angesichts der Tatsache, dass drei Personen im Auto saßen. Die stufenlose Automatik jedoch ist nur mit sanftem Gasfuß zu bedienen, da sie andernfalls durch aufjaulendes Drehzahlorgeln und den berüchtigten Gummibandeffekt nervt. Punkten kann der Yaris mit Laufkultur, Komfort und Ausstattung. Schwingungsverhalten und Geräuschniveau wurden durch eine höhere Karosseriesteifigkeit und zusätzliche Dämmstoffe rund um die Kabine spürbar verbessert.

Außerdem wurde der serienmäßige Komfort aufgewertet, etwa durch das Multimediasystem Toyota Touch2, die Rückfahrkamera und 'MirrorLink'-Funktion zur Anbindung des Smartphones, die in der meistgewählten Ausstattungsversion 'Comfort' (ab 14 990 Euro) nun ab Werk mit an Bord sind.