Kraftvoll und dynamisch: Göppingens 1,99-m-Rückraumriese Lars Kaufmann Foto: Baumann

Am 22. August beginnt für Frisch Auf Göppingen die neue Saison. Doch die Fans sind jetzt schon heiß auf den Tanz auf drei Hochzeiten: Mit 3370 verkauften Dauerkarten hat der Handball-Bundesligist einen Rekord aufgestellt. Was die Ziele betrifft, bleiben Trainer und Management dennoch realistisch.

Göppingen - Am 22. August beginnt für Frisch Auf Göppingen die neue Saison. Doch die Fans sind jetzt schon heiß auf den Tanz auf drei Hochzeiten: Mit 3370 verkauften Dauerkarten hat der Handball-Bundesligist einen Rekord aufgestellt. Was die Ziele betrifft, bleiben Trainer und Management dennoch realistisch.

Ziele: Gerd Hofele ist sich sicher, dass es an der Tabellenspitze keine großen Überraschungen geben wird. „Die ersten Vier sind für mich wieder gesetzt“, sagte der Frisch-Auf-Geschäftsführer bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz. Die ersten Vier – das waren Meister THW Kiel, die Rhein-Neckar Löwen, die SG Flensburg-Handewitt und der SC Magdeburg. Dahinter landete schon Frisch Auf. Was nach zwei schwierigen Jahren (Platz elf und zwölf) eine ziemlich große Überraschung war. „Die Messlatte liegt sehr hoch. Wir haben die Erwartungen übererfüllt“, betont Hofele. Und nun? Frisch Auf will wieder hinter der geschlossenen Gesellschaft den inoffiziellen Titel „best of the rest“ holen. Das wird schwer genug. „Zwischen Platz fünf und acht ist für uns alles möglich“, sagt Hofele. Die Füchse Berlin, MT Melsungen oder der HSV Hamburg möchten an Frisch Auf vorbeiziehen. Abzuwarten bleibt, wie die Göppinger die neue Dreifachbelastung Liga, DHB-Pokal und EHF-Cup wegstecken. Auf der europäischen Bühne steigt Frisch Auf in der dritten Runde (21. und 25. November) ein. Beim Weiterkommen ist die Gruppenphase erreicht, was auch als Zielsetzung ausgegeben wird.

Finanzen: Obwohl es keinen Hauptsponsor gibt, sondern sechs Premiumpartner, sieben A-, 34 B- und 90 C-Sponsoren sowie 200 Freundeskreismitglieder konnte der Etat von 4,7 auf 5,0 Millionen Euro erhöht werden. 3370 verkauften Dauerkarten bedeuten Vereinsrekord. Mehr werden gar nicht angepeilt. Eine geschlossene Gesellschaft soll vermieden werden. Mit dem Zuschauerschnitt von 4950 ist die EWS-Arena zu 90 Prozent ausgelastet. Hofele: „Unsere enorme finanzielle Stabilität zeigt, wie sehr die Marke Frisch Auf weiter an Bedeutung gewonnen hat.“

Kader: Trainer Magnus Andersson kann auf einen stabilen, auf 17 Mann erweiterten Kader bauen. Bei den Neuen ruhen die größten Hoffnungen auf Lars Kaufmann. Der Rückkehrer von der SG Flensburg-Handewitt soll für die einfachen Tore aus dem Rückraum sorgen. Auch Torwart Bastian Rutschmann (Rhein-Neckar Löwen) ist in Göppingen bestens bekannt. Genauso Rechtsaußen Marco Rentschler von Nachbar SG BBM Bietigheim. Bei Linksaußen Andreas Berg (Önnereds HK) und Kreisläufer Niclas Barud (Aalborg HB) verließ sich Frisch Auf auf die Expertise von Coach Andersson, der seine schwedischen Landsleute bestens kennt. Bleibt nur der Problemfall Kevynn Nyokas: Sein Comeback zum Saisonstart am 22. August in Hannover ist unwahrscheinlich. Einziger Linkshänder für den rechten Rückraum ist daher Felix Lobedank. Doch auch hier gibt es eine Alternative, die keine Notlösung darstellt: Rechtshänder Tim Kneule hat auf der Position schon seine Klasse bewiesen.