Lars Kaufmann: Nach starkem Beginn lässt ihn der Tainer gegen den HSV in der Endphase auf der Bank. Foto: Foto Baumann

Die Superoptimisten träumten schon von der Champions League. Doch wo weit ist Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen noch lange nicht. Das 24:25 gegen den HSV Hamburg zeigte, warum.

Göppingen - Die Superoptimisten bei Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen träumten schon von der Champions-League. So weit ist die Mannschaft aber noch lange nicht. Aus mehreren Gründen.

Torhüter: Johannes Bitter überragte beim HSV Hamburg mit 19 Paraden. Er war der wichtigste Grund, warum Frisch Auf mit 24:25 (12:12) seine erste Saison-Heimniederlage kassierte. Die Göppinger Schlussleute Primoz Prost und Bastian Rutschmann erwischten einen schwachen Tag – sie hielten insgesamt nur fünf Bälle. Auch wenn beide schon starke Spiele zeigten: Die Top-Teams der Liga haben eben noch bessere Gespanne.

Linkshänder-Problem: Es müsste ein kleines Wunder passieren, wenn Kevynn Nyokas Frisch Auf noch einmal helfen könnte. Bei Lichte betrachtet geht es eigentlich nur noch darum, wann und wie man sich einigt, den bis 2017 laufenden Vertrag aufzulösen. Derzeit befindet sich der französische Weltmeister zum Muskelaufbau in seiner Heimat, um vielleicht um eine Knie-Operation herumzukommen. Felix Lobedank ist seit Monaten im rechten Rückraum auf sich allein gestellt. Er blieb gegen den HSV blass, zeigte zu wenig Drang zum Tor, traf nur einmal. Hamburgs Adrian Pfahl (sechs Tore) präsentierte sich um Längen besser. Die Alternative, mit drei Rechtshändern im Rückraum zu spielen, funktioniert nur gegen offensive Abwehrreihen – wie etwa beim Derby-Sieg in Balingen, als die Göppinger ihre Eins-gegen-Eins-Qualitäten ausspielen konnten.

Kraus’ fehlende Konstanz: Die jüngsten Leistungen von Michael Kraus hatten Hoffnung gemacht – doch gegen den HSV konnte der Spielmacher die gute Form nicht bestätigen. Nach der 23:21-Führung (53.) machte der 32-Jährige entscheidende Fehler.

Trainer: Auch Magnus Andersson hatte kein Händchen. Die Besetzung des Rückraums in der entscheidenden Phase sorgte für Kopfschütteln unter den 4800 Zuschauern. Obwohl Lars Kaufmann stark begonnen hatte und drei Tore warf, drückte er später nur noch die Bank. Anderssons Begründung: „Es lief bis zum 23:21 ja ganz gut.“

Positiv: Tim Kneule verlängerte bis 2018. Als Neuzugang wird Linkshänder Jens Schöngarth (TuS N-Lübbecke) heiß gehandelt. Sein Berater Markus Becker (früher Spieler beim VfL Pfullingen und den Stuttgarter Kickers) sagte nur so viel: „Ich will das weder bestätigen noch dementieren.“