Wollen auch gegen Flensburg punkten: Kapitän Schöne und seine Frisch-Auf-Kollegen Foto: Baumann

Mit 14:4 Punkten steht der Überraschungs-Dritte Frisch Auf Göppingen in der Handball-Bundesliga glänzend da. Ob sich der Vorjahres-Zwölfte möglicherweise länger in der Spitzengruppe halten kann, wird sich gegen Champions-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt zeigen. „Das wird ein Härtetest“, sagt Kapitän Christian Schöne.

Göppingen - Um 2.45 Uhr am Montag früh rollte der Mannschaftsbus in Göppingen ein. Nach einer kurzen Nacht und ein bisschen Abstand sah Magnus Andersson das 29:29 von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen bei der TSV Hannover-Burgdorf schon wieder etwas positiver. „Als Trainer ist man nie zufrieden, aber letztendlich haben wir einen wichtigen Punkt mitgenommen“, sagte Andersson. Mit 14:4 Punkten steht der Vorjahres-Zwölfte überraschend auf Platz drei.

Nur bei Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen gab es eine Niederlage. Bei den Unentschieden in Magdeburg (32:32 nach 31:27-Führung) und jetzt in Hannover (nach 29:26-Führung) war sogar mehr drin. „Daraus müssen wir lernen und nach einem Vorsprung mutig weiterspielen und nicht drucklos Zeitspiel provozieren“, fordert Andersson. Es hätten also auch 16:2 Punkte sein können, doch das würde der Realität nicht gerecht werden. Denn die fünf knappen Heimerfolge gehörten allesamt zur Kategorie Arbeitssieg. „Da war auch Glück dabei, wir hätten auch zwei davon verlieren können“, gibt Kapitän Christian Schöne zu.

Noch denkt in Göppingen keiner daran, das Saisonziel „erste zehn“ zu korrigieren. Doch mit einem weiteren Erfolg am kommenden Samstag (20.15 Uhr/EWS-Arena) gegen die SG Flensburg-Handewitt wäre ein zu hohes Maß an Zurückhaltung nicht mehr vermittelbar. Die Partie gegen den amtierenden Champions-League-Sieger (12:4 Punkte) wird zum Gradmesser. „Nach diesem Härtetest gegen einen der ganz Großen in der Liga werden wir sehen, wo wir stehen“, sagt Schöne, der zu bedenken gibt: „Mit zwei Niederlagen ist man in diesem breiten Mittelfeld schnell auf Platz sechs abgerutscht.“

Was für Frisch Auf spricht: Die Mannschaft hat die vielen Punkte gesammelt, ohne dass sie ihr gesamtes Potenzial ausgeschöpft hat. „Wir können handballerisch mehr, als wir bisher gezeigt haben“, betont Schöne. Auch personell gibt es Luft nach oben. Spielmacher Tim Kneule (Schulterprobleme) konnte zuletzt nur sporadisch in der Abwehr eingesetzt werden. Rückraumspieler Daniel Fontaine (Schambeinverletzung) fehlte komplett. Das Duo wird im DHB-Pokal-Spiel an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) bei Drittligist TSV Altenholz geschont, um gegen Flensburg möglichst dabei zu sein – bei der Reifeprüfung.