Nach monatelanger Verletzungspause wieder am Ball: Göppingens Daniel Fontaine Foto: Baumann

Beim 27:19 gegen den TuS N-Lübbecke sammelt Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen Selbstvertrauen für das Schlüsselspiel im Kampf um Platz fünf: An diesem Samstag kann mit einem Sieg bei der MT Melsungen das Tor zur Teilnahme am EHF-Cup-Wettbewerb weit aufgestoßen werden.

Göppingen - Gerd Hofele blickte freudig auf die grün-weiße Glückseligkeit auf den Tribünen der EWS-Arena: „Nach der Pause haben wir spielerisch richtig guten, schönen Handball gezeigt und die Fans begeistert“, sagte der Geschäftsführer des Bundesligisten Frisch Auf Göppingen. Die 4800 Zuschauer waren mit dem 27:19 (11:8) gegen den TuS N-Lübbecke sehr zufrieden, kein Spiel in dieser Saison hatte das Team von Trainer Magnus Andersson bisher höher gewinnen können.

Der Traum von Europa lebt weiter. Nach der enttäuschenden vergangenen Runde (Platz zwölf) hatte damit keiner gerechnet. Um in der kommenden Saison sicher im EHF-Cup dabei zu sein, ist Platz fünf nötig. Platz sechs reicht nur dann, wenn die als Titelverteidiger ohnehin für den EHF-Pokal qualifizierten Füchse Berlin Fünfter werden. Frisch Auf (38:28 Punkte) steht derzeit vor der MT Melsungen (36:28 Punkte) und den Füchsen (35:27 Punkte) auf Platz fünf.

Und an diesem Samstag (19 Uhr) kommt es für die Göppinger in Kassel zum Schlüsselspiel gegen Melsungen. „Das wird ein Endspiel um Europa“, weiß Hofele um die Bedeutung. Zwei Punkte würden das Tor zur Teilnahme am internationalen Wettbewerb weit aufstoßen – bei danach noch zwei Spielen daheim gegen Absteiger SG BBM Bietigheim (30. Mai, 20.15 Uhr) und bei der HSG Wetzlar (5. Juni, 20 Uhr).

Frisch Auf tut jedoch gut daran, die Partie gegen Lübbecke nicht überzubewerten. Die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic präsentierte sich in der zweiten Halbzeit im Stil eines Zweitligisten. Dennoch konnte Frisch Auf nach der dreieinhalbwöchigen Pause Selbstvertrauen tanken. Drei Spieler standen dabei im Blickpunkt:

Torwart Nikola Marinovic (20 Paraden) zeigte eine überragende Leistung. Der österreichische Nationalkeeper vertrat den am Daumen verletzten Primoz Prost über 60 Minuten. Es bleibt abzuwarten, wie Frisch Auf seinen Abgang verkraften wird: Marinovic wechselt nach der Saison zu Kadetten Schaffhausen. F

ür den 38-Jährigen kehrt Bastian Rutschmann von den Rhein-Neckar Löwen nach Göppingen zurück. Der zweite Spieler, der sich ein Sternchen verdiente, war Felix Lobedank, zumal er nach dem Ausfall von Kévynn Nyokas (Knieprobleme) im rechten Rückraum auf sich allein gestellt war. Der Linkshänder überzeugte mit einer sehr mutigen Vorstellung und warf sechs Tore. Der glücklichste Spieler in der Halle war allerdings Daniel Fontaine. Monatelang lag er wegen einer Schambeinentzündung auf Eis. Gegen Lübbecke feierte er ein erfolgreiches Comeback. Gerade rechtzeitig für das Endspiel um Europa bei der MT Melsungen.