Vom Empfang der Göppinger Zuschauer begeistert, von der Leistung seiner Mannschaft enttäuscht: Eisenachs Trainer Velimir Petkovic Foto: Baumann

Der Großteil der 4300 Fans von Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen in der EWS-Arena begrüßt Velimir Petkovic mit warmem Applaus. Nicht nur der Ex-Trainer ist ein gern gesehener Gast, auch seine neue Mannschaft, der ThSV Eisenach: Der Aufsteiger liefert brav die Punkte in Göppingen ab.

Göppingen - Die vereinzelten Pfiffe und Buh-Rufe gingen unter. Der überwiegende Teil der 4300 Zuschauer begrüßte Velimir Petkovic mit überaus warmem Applaus. Der ehemalige Trainer des Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen winkte freundlich zurück Richtung Tribüne und sagte später: „Ich war überwältigt von diesem Empfang. Ich bedanke mich bei allen.“

Neuneinhalb Jahre hatte Petkovic die Geschicke von Frisch Auf gelenkt. Nach der Trennung im Dezember 2013 kehrte er nun erstmals in die EWS-Arena zurück. Mit seinem neuen Verein, dem ThSV Eisenach. Und der Aufsteiger war ein gern gesehener Gast – mal abgesehen von ein paar ruppigen Aktionen seiner körperlich äußerst robusten, aber technisch limitierten Spieler. Artig lieferten die Thüringer die Punkte ab. Sie hatten beim Göppinger 31:21(13:7)-Sieg nicht den Hauch einer Chance.

Beim 10:3 (14.) war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Der vor der Pause starke Linkshänder Felix Lobedank hatte bis dahin schon fünfmal getroffen. Dass der angeschlagene Nationalspieler Tim Kneule (Nachwirkungen einer Zerrung) vorsichtshalber geschont wurde, fiel nicht ins Gewicht. Zu deutlich dominierte Frisch Auf in seinem ersten Saison-Heimspiel.

Sehr konzentriert ging die Abwehr zur Sache. Und der überragende Torwart Primoz Prost hatte am Ende 18 Paraden auf seinem Konto. Das klare Plus zwischen Pfosten war ein weiterer Aspekt, warum Eisenach die Partie nicht offen gestalten konnte. „Wir können uns nicht mit Frisch Auf messen. Deshalb hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass wir hier gewinnen. Aber ich dachte, dass wir weiter sind“, sagte Petkovic. Es wird ein harter, langer Kampf gegen den Abstieg für den Mann, der mit Frisch Auf 2011 und 2012 den EHF-Pokal holte.

Mut machte ihm sein Ziehsohn Michael „Mimi“ Kraus. „Wenn es einer mit dieser Truppe schafft drin zu bleiben, dann ist es Petko“, sagte der Göppinger Spielmacher. Schützenhilfe kann Frisch Auf am kommenden Samstag (20.15 Uhr) leisten: Dann kommt mit dem TuS N-Lübbecke ein Team in die EWS-Arena, das zum erweiterten Kreis der Abstiegskandidaten zählt.