Frisch Auf Göppingen-Trainer Magnus Andersson beobachtet das Spiel seiner Mannschaft vom Spielfeldrand Foto: Pressefoto Baumann

Der neue Frisch-Auf-Trainer Magnus Andersson spricht im Interview über den 6:0-Punkte-Traumstart seiner Mannschaft.

Göppingen - Der Start in die neue Ära unter Trainer Magnus Andersson ist beim Handball-Bundesligisten Frisch Auf Göppingen geglückt. „Die Gegner haben Respekt vor uns“, sagt der ehemalige Weltklasse-Spielmacher aus Schweden.

Herr Andersson, sind Sie selbst etwas überrascht über den Start mit Ihrem neuen Team?
Nein, man konnte zwar nicht zwingend von 6:0 Punkten ausgehen, aber wir konnten zweimal zu Hause antreten und hatten ein Auswärtsspiel bei einem Aufsteiger. Von daher hat mich das nicht sonderlich überrascht.
Vergangene Saison konnten aber nur vier von 17 Heimspielen gewonnen werden.
Das war mir bekannt. Und da wollte ich mit der Mannschaft auch ansetzen. Wir haben solch ein fantastisches Publikum. Wenn die Zuschauer merken, dass wir alles geben, dann ziehen sie voll mit, und dann wird die EWS-Arena auch zu einer Festung.
29:27 gegen die Füchse Berlin, 23:22 gegen die HSG Wetzlar, plötzlich werden die engen Spiele gewonnen.
Ja, das freut mich ganz besonders. Wir haben nicht immer gut gespielt, aber die Mannschaft hat Geduld gezeigt und in den entscheidenden Momenten Akzente setzen können. Diese Siegermentalität fordere ich ein.
Von den Turbulenzen um Michael „Mimi“ Kraus ließ sich Ihr Team auch nicht beirren.
Zum Glück. Denn es herrschte schon etwas Unruhe, solange nicht feststand, ob er freigesprochen wird.
Was erwarten Sie von Ihrem Spielmacher?
Erst mal ist es super, dass er zurück ist. Nachdem er wochenlang nicht mit der Mannschaft trainiert hat, braucht er noch etwas Zeit. Ich habe mit Tim Kneule und ihm zwei hervorragende, unterschiedliche Spielmacher. Auch unser Neuzugang Zarko Sesum kann auf der Mitte spielen. Mit unseren sechs Rückraumspielern haben wir viele Variationsmöglichkeiten.
Überhaupt wechseln Sie viel.
Ja, klar. Ich habe einen guten Kader, warum soll ich den nicht nutzen?
In Göppingen herrscht jetzt Euphorie. Müssen Sie die gestiegenen Erwartungen dämpfen?
Nein, es ist doch schön, wenn die Fans zufrieden sind. Und in der Mannschaft hebt bei uns garantiert keiner ab.
Warum sind Sie sich so sicher?
Weil wir erfahrene Jungs haben, die wissen, wie schnell es im Sport geht. Der zweite Tabellenplatz ist doch nicht mehr als eine Momentaufnahme.
Auch nach einem möglichen Sieg am kommenden Sonntag beim SC Magdeburg?
Wir würden auch mit 8:0 Punkten auf dem Boden bleiben. Aber dieses Spiel in Magdeburg wird natürlich eine sehr, sehr schwere Aufgabe, wobei meine Mannschaft und ich schon selbstbewusst genug sind, um zu sagen, wir haben gegen alle Teams der Liga eine Chance. Und klar ist auch: Die Gegner haben Respekt vor uns.
Am Saisonziel Top Ten ändert sich nichts?
Nach drei Spielen gibt es keinen Grund, über neue Ziele zu reden.