Nervenstark von der Siebenmeterlinie: Göppingens Linksaußen Marcel Schiller verwandelte gegen Wetzlar zehn von elf Strafwürfen. Foto: Baumann

Erster Saisonsieg in der heimischen EWS-Arena. Erster doppelter Punktgewinn in der Bundesliga unter dem neuen Trainer Rolf Brack. Bei den Handballern von Frisch Auf Göppingen zeigt die Tendenz nach oben. Die Länderspielpause kommt dennoch gelegen.

Göppingen - Vier gewinnt hieß es für Frisch Auf Göppingen am Donnerstagabend gegen die HSG Wetzlar: Mit dem 28:25 (15:11) gelang dem Handball-Bundesligisten im vierten Heimspiel in dieser Saison endlich der ersehnte erste Sieg in der EWS-Arena. Und auch Rolf Brack feierte nach dem DHB-Pokal-Achtelfinal-Erfolg beim HC Erlangen nun im vierten Anlauf auch seinen ersten doppelten Punktgewinn in der Liga mit Frisch Auf. Entsprechend zufrieden und sichtlich erleichtert zeigte sich der Trainer: „Wir haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht, es scheint anzukommen, was ich der Mannschaft mitgebe.“ Bracks Handschrift ist deutlich zu erkennen. Die Tendenz zeigt nach oben.

Schiller verwandelt zehn von elf Siebenmetern

Vor 3500 Zuschauern hatte Frisch Auf den Erfolg vor allem der Klasse von Marcel Schiller von der Siebenmeterlinie zu verdanken: Elfmal trat er an, zehnmal traf er. Insgesamt warf der nervenstarke Rechtshänder elf Tore. Der Mann, der den Großteil der Siebenmeter herausholte verdiente sich ebenfalls ein Sternchen: Kresimir Kozina. Der Neuzugang von den Füchsen Berlin erzielte dazu noch vier Tore selbst, war gemeinsam mit Linkshänder Jens Schöngarth (beide vier Treffer) zweitbester Göppinger Werfer und bekam ein Sonderlob vom Sportlichen Leiter: „Kresimir ist eine echte Maschine und unglaublich wichtig für die Mannschaft“, zollte Christian Schöne dem kampfstarken und robusten Kreisläufer viel Anerkennung. 2,03-m-Riese Schöngarth hämmerte in der Schlussphase, als es nach einer 12:5- und 19:12-Führung noch einmal eng zu werden drohte, zwei wichtige Bälle aus der Distanz zum 24:20 und 25:22 ins Netz. „Für mich war Jens der Matchwinner“, sagte deshalb Brack.

Torwart-Duell geht an Frisch Auf

Ein weiterer Faktor waren diesmal auch die Torhüter vor einer über weite Strecken starken Deckung. In der ersten Hälfte zeigte Daniel Rebmann glänzende Paraden. Als sich der 23-Jährige bei einem Rettungsversuch am Tornetz verletzte, kam ab der 42. Minute Primoz Prost (34) zwischen die Pfosten. Der slowenische Routinier zeigte in der entscheidenden Phase seine zuletzt vermisste Klasse mit spektakulären Reaktionen und hielt auch zwei Siebenmeter. „Nach einer Einwechslung solch eine Leistung zu zeigen, das ist Qualität, für mich war Primoz unser zweiter Matchwinner“, fand Brack. Insgesamt gewann das Frisch-Auf-Duo (Rebmann 34 Prozent gehaltene Bälle, Prost 33 Prozent) das Duell im Tor gegen Wetzlars Benjamin Buric (23 Prozent gehaltene Bälle), der in der neuen Saison zur SG Flensburg-Handewitt wechselt.

Am 2. November kommen die Füchse Berlin

Weiter geht’s für Frisch Auf nach der Länderspielpause erst am 2. November (19 Uhr/Sky): Dann kommen die Füchse Berlin mit dem Ex-Göppinger Coach Velimir Petkovic in die EWS-Arena. Die Vorfreude auf dieses brisante Duell ist jetzt schon groß. Und obwohl die Tendenz unter Trainer Brack nach oben zeigt, ist bei Frisch Auf über die spielfreien Tage keiner böse. „Wir haben doch einige angeschlagene Spieler, deshalb kommt uns die Länderspielpause gelegen“, betont Schöne.